*** WEED *** Erklärung von Bern *** Eca-Watch Österreich *** Pressemitteilung für deutsche Medien 1500 Bewohner aus türkischem Ilisu-Staudammgebiet kündigen Asylanträge an Proteste vor europäischen Botschaften in Ankara (Berlin/Wien/Zürich/Ankara) Mindestens 1.500 Bewohner des Tigristals im Südosten der Türkei wollen in der Schweiz, Österreich und Deutschland Asyl beantragen, sollte der Ilisu-Staudamm tatsächlich gebaut und ihre Heimat überflutet werden. Entsprechende Schreiben überreichen heute einhundert Betroffene den Botschaften der drei Regierungen, die 2007 Exportbürgschaften für das Projekt bewilligten. Etwa einhundert Personen nahmen die lange Reise vom Tigris in die türkische Hauptstadt Ankara auf sich, um heute bei den Botschaften Deutschlands, Österreichs und der Schweiz gegen die Beteiligung der drei Länder am Ilisu-Projekt zu protestieren. Sie überreichen dabei Schreiben von knapp 1500 Einwohnern der Region an die Bundeskanzler Merkel und Gusenbauer sowie die Schweizer Bundesrätin Leuthard, in denen sie Asylanträge ankündigen, sobald ihre Heimat überflutet wird. „Wir würden durch den Ilisu-Stausee alles verlieren. Wer unsere Lebensgrundlagen und unsere historischen Wurzeln zerstört und daran noch verdient, soll uns aufnehmen und für unsere Zukunft sorgen“, begründet Frau Behiye Kepti aus dem von der Überflutung bedrohten Dorf Suçeken in der Nähe der antiken Stadt Hasankeyf, die außergewöhnliche Aktion. „Hasankeyf ist unsere Geschichte,
Kultur und unser Gedächtnis“, schreiben die Staudammbetroffenen und fordern
die drei Staatschefs auf, ihre Unterstützung für das Ilisu-Dammprojekt
umgehend zurückzuziehen. Statt des Staudamms brauche die Region die Entwicklung
des Tourismus und der Landwirtschaft. Die Regierungen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands hatten im März 2007 Exportkreditgarantien für Lieferungen an das Ilisu-Wasserkraftwerk genehmigt und damit grünes Licht für den Bau des umstrittenen Wasserkraftwerks gegeben, obwohl die Planungen gravierende Mängel bezüglich Umsiedlung, Kulturschutz und Ökologie aufwiesen und internationale Standards nicht einhielten. Der Stausee hat zudem durch seine Lage im kurdischen Gebiet an der syrisch-irakischen Grenze eine brisante politische Dimension. „Die Asylankündigung und der Protest der Betroffenen gegen den ungefragten Ausverkauf ihrer Heimat macht die Tragweite des Projekts und die Verantwortung der drei Staaten deutlich. Weitere Proteste werden folgen“, urteilt Heike Drillisch von WEED. Bilder von der Protestaktion werden ab 10.30 Uhr unter www.weed-online.org/ilisu zur Verfügung stehen. Weitere Informationen: Hinweis: ---------------------------------------------------------------
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