| Presseerklärung der Initiative zur Rettung von Hasankey 26.01.2010 Heute wurde von der Initiative für den Erhalt Hasankeyfs in Batman eine Pressekonferenz organisiert, an welcher der Bürgermeister von Diyarbakir, Osman Baydemir, und weitere 20 Regionalbürgermeister teilnahmen. Die zwei in das Ilisu-Projekt involvierten Banken Akbank und Garantibank wurden ermahnt, ihren geplanten Kredit aufzuheben. Dies ist der letzte Aufruf an die Akbank und die Garantibank, von dem Ilisu-Projekt zurückzutreten! Soweit wir in Erfahrung gebracht haben, planen die beiden türkischen Banken Akbank und Garantibank in diesen Tagen einen Vertrag mit der türkischen Regierung und dem Ilisu-Konsortium zur Finanzierung des Ilisu-Staudamms und hydroelektrischen Kraftwerksprojekts zu unterzeichnen. Wenn solch eine Entscheidung getroffen wurde, wird die Zerstörung eines großen Teils unseres kulturellen Erbes, die Schädigung eines großen Naturgebietes und die erzwungene Umsiedlung von mehreren zehntausend Menschen in erster Linie ein klarer Widerspruch zu der Unterstützung dieser zwei Banken für die Projekte zur Entwicklung kultureller Aktivitäten und zum Erhalt der Natur in der Vergangenheit sein. Im Juli 2009 strichen die Regierungen der BRD, Österreichs und der Schweiz ihre Exportkreditgarantie für das Ilisu-Projekt, weil die Türkei nicht die Bedingungen erfüllt hatte, welche von den drei europäischen Regierungen gefordert werden. Auf der Stelle zogen auch drei europäische Banken ihr Engagement zurück. Aber die türkische Regierung fuhr damit fort, nach Finanzierung für das Projekt zu suchen und der türkische Finanzminister fuhr sogar nach China. Ende Dezember 2009 kündigte der Minister für Umwelt und Waldwirtschaft, Veysel Eroglu, an, dass es mit drei türkischen Banken Verhandlungen über die Finanzierung gibt und die Unterzeichnung eines Vertrages für Januar erwartet wird. Nach dieser Aussage sendeten wir Briefe an 12 türkische Banken, in welchen wir unsere Sorgen bezüglich des Ilisu-Projekts ausdrückten. Wo nun zwei der involvierten türkischen Banken bekannt sind, schrieben wir zusätzlich an die Akbank und die Garantibank, damit sie ihre geplanten Kredite für das Ilisu-Projekt ernsthaft überdenken. Aber bis heute erhielten wir nicht eine Antwort, von keiner Bank. Wir warnen hier die Akbank und die Garantibank, welche in offiziellen Äußerungen stets ihren Respekt für die Natur, die Menschen und das Gesetz erwähnen und dies als ihre unverzichtbaren Prinzipien beschreiben davor, Teil des Ilisu-Projektes zu sein, einem der zerstörerischsten Projekte in unsrem Land. Wir weisen jegliche finanzielle Unterstützung zurück, egal woher sie kommt, weil sie zu riesigen sozialen, kulturellen und ökologischen Verlusten führen wird. Zuerst wird das Ilisu-Projekt die 12-tausend Jahre alte antike Stadt Hasankeyfs am Fluss Tigris fluten. Mindestens 85.000 wären direkt von diesem Projekt betroffen und werden ihre Existenzgrundlage verlieren. Das Ergebnis wäre für sie Verarmung. Das Tigris-Tal, sehr reich im Sinne der biologischen Vielfalt, mit Hunderten von Vogelarten und endemischen Arten wie die Softshell-Schildkröte, würden vernichtet werden. Weil in dem betroffenen Gebiet von 313 qkm keine umfassenden Forschungen betrieben wurden, gibt es mehr weitere unbekannte bedeutsame Werte, die zerstört würden, falls der Ilisu-Staudamm gebaut würde. Wenn die Akbank und die Garantibank durch einen Kredit ein Teil des Vertrages des Ilisu-Projektes sein werden, obwohl diese negativen Auswirkungen bekannt sind, werden sie mit einem kontinuierlichen Protest auf nationaler und internationaler Ebene konfrontiert werden. In diesem Rahmen werden alle sensiblen Menschen und Organisationen ihre Bankkonten löschen und jegliche kommerzielle Beziehungen mit diesen beiden Banken beenden. Zum letzten Mal rufen wir die Akbank und die Garantibank, die für sich beanspruchen in ihren Geschäften hohe Standards zu erfüllen, auf, jegliche finanzielle Unterstützung für das Ilisu-Projekt zu unterlassen. Initiative zur Rettung von
Hasankeyf
|