Presserklärung
des Kurdistan Solidaritätskomitees Berlin zur Demonstration „Free Kurdistan
– Stoppt den Krieg!“
Berlin: Erfolgreiche
Demonstration trotz Provokationen der Berliner Polizei und türkischer
Faschisten
Heute [20.06.2010]
um 14.00 veranstalteten kurdische Jugendliche, das Kurdistan Solidaritätskomitee
Berlin und antifaschistische Gruppen eine gemeinsame Demonstration gegen
die türkische Kriegspolitik unter dem Motto „Free Kurdistan – Stoppt den
Krieg!“, an der zeitweise mehr als tausend Menschen teilnahmen.
Schon im Vorfeld der Demonstration wurden von der Berliner Polizei, scharfe
Auflagen erteilt. So waren Sprechchöre, welche PKK thematisierten und
Fahnen mit Abdullah Öcalan verboten.
Die Demonstration wurde schon vor Beginn von der Berliner Polizei u.a.
dadurch behindert, dass sie den Lautsprecherwagen auf dem Weg zur Auftaktkundgebung
mit einem massiven Aufgebot stoppte und nahezu eine Stunde lang durchsuchen
ließ. Jedes Transparent wurde abgefilmt und alle Fahnen, die Bilder des
inhaftierten Vorsitzenden der kurdischen Arbeiterpartei PKK zeigten beschlagnahmt.
Durch diese Verzögerungstaktik kam der Lautsprecherwagen erst mehr als
30 Minuten nach offiziellem Kundgebungsbeginn am Auftaktort an. Dieser
war mit mehreren hundert PolizistInnen in Uniform und Zivil abgesperrt.
Alle TeilnehmerInnen wurden massiven Vorkontrollen unterzogen.
Nachdem die Demonstration losgegangen war, wurden aus den wenigen hundert
Menschen, die am Oranienplatz gestartet waren auf der Strecke zeitweise
mehr als tausend, die ihre Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf
bekundeten. Auffällig war auch die Beteiligung vieler Antifa AktivistInnen
u.a. von JANO (Jugendantifa Nordost) und ARAB (Autonome Revolutionäre
Antifa Berlin), die zusammen mit der kurdischen Jugend entschlossen und
kraftvoll demonstrierten. Sie riefen zusammen Parolen wie „Antifa gençlik
enternasyonal“ (Internationale Antifa Jugend) und Parolen für die Freiheit
von Abdullah Öcalan und das Ende der Militäroperationen. Die Demonstration
wurde von einem dichten Polizeispalier und einem Großaufgebot von Polizei
begleitet, dank der Entschlossenheit und Geschlossenheit der Demonstration
konnten Polizeiübergriffe jedoch verhindert werden. In der Reuterstraße
griffen türkische Faschisten die Demonstration mit Eiern an und schwenkten
türkische Fahnen. Trotz dieser Provokation blieben die TeilnehmerInnen
einerseits kraftvoll und entschlossen, ließen sich jedoch weder von der
Polizei noch von den Faschisten provozieren.
Auf der Abschlusskundgebung am Karl Marx Platz wurden mehrere Redebeiträge
auf Deutsch, Türkisch und Kurdisch gehalten, welche u.a. die Politik des
türkischen Regierungschefs Erdoğan als „heuchlerisch und verlogen“ angriffen,
da der einerseits Angriffe Israels auf die palästinensische Bevölkerung
und FriedensaktivistInnen scharf kritisiere, andererseits jedoch eben
diese Menschenrechtsverletzungen an der kurdischen Bevölkerung in der
Türkei begehen ließe und gutheisse. Auch die Rolle der EU und Deutschlands
als Waffenexporteur und Verbündeter der Türkei stand im Mittelpunkt der
Kritik. Das PKK Verbot, die Abschiebungen von KurdInnen und die Repression
gegen kurdische Medien und PolitikerInnen wurden angegriffen.
Die Demonstration ging friedlich unter Halay Tänzen zu kurdischer Widerstandsmusik
zu Ende.
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