Antikriegstag 2010

Der Weltfriedenstag steht für eine Welt ohne Krieg und Unterdrückung, für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung. Doch weiterhin müssen wir diesen Tag begehen in einer Welt voller Trauer und Schmerzen herrschen, Tränen und Kriegstoten. Der heutige Tag wird als Weltfriedenstag gefeiert, aber leider herrscht in vielen Orten der Erde, wie in Kurdistan, immer noch der Krieg.
Die Bestrebungen des kurdischen Volkes nach Freiheit, Demokratie und Anerkennung ihrer Identität sind auch 21. Jahrhundert nicht gelöst. Mit Gewalt werden Kurdinnen und Kurden aus ihren Dörfern vertrieben, ihre Häuser, Felder und Ernten niedergebrannt und ihre Kinder ermordet. Ihre Identität wird ihnen gestohlen und ihre Kultur und Sprache verboten. Man bringt sie in Gefängnisse und ihre Freiheitsbestrebungen werden kriminalisiert. Nicht einmal vor den Toten haben die Unterdrücker Respekt. Die Leichen von mehr als 20 gefallenen Freiheitskämpfern wurden vor kurzem verstümmelt, zerstückelt und missbraucht.
Seit Jahrzehnten führt das türkische Militär Krieg gegen die kurdische Bevölkerung. Selbst international geächtetes Giftgas wurde auch in den letzten Jahren mehrfach gegen Freiheitskämpfer eingesetzt. Obwohl von den kurdischen Freiheitskämpfern wieder eine Waffenruhe während des islamischen Fastenmonats aufgerufen wurde, laufen die Operationen des türkischen Militärs weiter.
Die Freiheitsbewegung hat seit 1993 für den friedlichen Dialog und für die demokratische Lösung der kurdischen Frage bereits sechs Waffenruhen ausgerufen. Die Antworten darauf waren jedes Mal noch mehr Operationen gegen die Guerilla, aber auch eine verstärkte Repression gegen demokratisch gewählte kurdische Politikerinnen und Politiker, und Gewaltakte gegen das Volk.
Als Föderation Kurdischer Vereine in Deutschland YEK-KOM fordern wir , den seit über 30 Jahren anhaltenden Krieg zwischen der kurdischen Freiheitsbewegung und des türkischen Staates zu stoppen und den Weg für einen gegenseitigen Dialog zu ebnen.
Doch auch hier in der Bundesrepublik Deutschland sind kurdische Vereine Repressionen, Diskriminierungen und Kriminalisierung durch die Behörden und der Polizei ausgesetzt. Die Mitglieder der Vereine stehen unter polizeilicher Beobachtung, vielen Vereinsmitgliedern wird die Einbürgerung verweigert, Fördermittel für soziale Projekte werden verweigert und die Vorsitzenden werden kriminalisiert. Somit fallen Kurdinnen und Kurden, die von dem einen Krieg aus der Türkei geflohen sind einem anderen, heimlichen Krieg hier in Deutschland zum Opfer.
Die Überwindung des gesellschaftlichen Chaos, das die Menschheit durchlebt, ist nur durch die Solidarität aller organisierten und emanzipierten Menschen möglich. Lasst uns die Freundschaft und die Friedensbemühungen zwischen den Völkern stärken, damit eine demokratische, ökologische, und gerechtere Welt ohne Diskriminierung der Geschlechter, wo sich ein Mensch und die Menschheit politisch, ökonomisch und kulturell selbst bestimmen können, möglich ist.

Hoch lebe die internationale Solidarität für eine gerechte, friedfertige und saubere Welt ohne Krieg! Schluss mit Rassismus und Diskriminierung!

YEK-KOM
Föderation der kurdischen Vereine in Deutschland

ISKU | Informationsstelle Kurdistan