9. OKTOBER
12. Jahrestag des Internationalen Komplotts gegen Abdullah Öcalan:

… ein Angriff
Am 9. Oktober 1998 wurde Herr Öcalan von einem internationalen und regional-reaktionären Bündnis, in das auch Europa involviert war, zum Verlassen des Mittleren Ostens gezwungen.

… ein Ziel
Damit wurde der Startschuss für die Bekämpfung des Strebens der Kurden nach Frieden und Freiheit gegeben. Mit der Absicht, das Ansehen von Herrn Öcalan als Repräsentant der Kurdinnen und Kurden zu zerstören und die Bevölkerung von ihm zu entfremden, sollte auch die Region in ein Chaos endloser Auseinandersetzungen gestürzt werden.

… die Realität
Doch war es Herr Öcalan, der unter Achtung der universellen Werte der Menschheit die Demokratie- und Friedensbestrebungen vertieft und die Kurden von einer Spirale der Gewalt und daraus resultierenden Kriegen ferngehalten hat. Auch die harten Isolationshaftbedingungen, sein stark angegriffener Gesundheitszustand und die permanenten Angriffe gegen seine Person, haben ihn bis heute nicht von seinen auf politische Lösungen orientierte Überzeugungen abbringen können.

… das Ergebnis
Diese Haltung von Herrn Öcalan und die unermüdlichen friedenspolitischen Bemühungen der kurdischen Seite werden das internationale Komplott im Hinblick auf seine Ziele, Absichten, Methoden und Ergebnisse letztlich als gescheitert in die Geschichte eingehen lassen.

… die Gegenwart
Die Kurden haben mit dem Boykott des Referendums zur völlig unzureichenden Änderung der seit dem Militärputsch vom 12. September 1980 geltende Verfassung gezeigt, dass die von ihnen geforderte „demokratische Autonomie“ innerhalb der türkischen Staatsgrenzen die passendste Lösungsformel der kurdischen Frage ist. Eine demokratische Türkei und ein demokratisches, autonomes Kurdistan ist eine Formel, die nichts mit Separatismus zu tun hat, sondern ein Weg zur Selbstverwaltung der Menschen und zu einem freien Leben mit eigener Kultur und Identität sein soll.
In diesem Sinne hat Herr Öcalan die jeweiligen Seiten – Türkei und die Kurden, DTK (Demokratischer Gesellschaftskongress) und BDP(Partei für Frieden und Demokratie) - zu Verhandlungen aufgerufen. Trotz anhaltender Repression gegen die Bevölkerung, Bürgermeister, PolitikerInnen und gegen zivilgesellschaftliche Einrichtungen, setzt die kurdische Seite auf eine politische Lösung der Konflikte und hat deshalb eine Verlängerung der Waffenruhe bis in das kommende Jahr erklärt. Diese Chance sollte genutzt werden!

… ein Aufruf
Das kurdische Volk fordert eine Autonomie, in der grundlegende kulturelle, soziale und politische Rechte gewährleistet werden. Auch hier sollte auf die Türkei eingewirkt und der zaghaft begonnene Konfliktlösungsweg von der internationalen Gemeinschaft unterstützt werden. Die Zeit ist schon lange reif für Frieden in Kurdistan und Demokratie im Mittleren Osten.
In diesem Sinne fordern wir von den europäischen Staaten insbesondere im Rahmen der Verhandlungen über einen EU-Beitritt der Türkei, ihren Einfluss für eine demokratische Lösung der kurdischen Frage geltend zu machen – auch und gerade im Hinblick auf ihre rechtlichen und moralischen Verpflichtungen. Gleichzeitig erwarten wir ein Ende der Repression gegen Kurdinnen und Kurden und setzen auf eine Praxis des Dialogs und der politischen Auseinandersetzung.

Freiheit für Öcalan - Frieden in Kurdistan - Demokratie im Mittleren Osten!


YEK-KOM Föderation der kurdischen Vereine in Deutschland
9. Oktober 2010

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ISKU | Informationsstelle Kurdistan