Stopp
die Hinrichtung von Habibollah Latifi!
Die Europäische Konföderation
der kurdischen Vereine KON-KURD verurteilt die Ankündigung Irans, den
kurdischen Gefangengen Habibollah Latifi hinzurichten aufs Äußerste und
fordert die internationale Öffentlichkeit auf, dringend zu handeln.
Habibollah Latifi war am 23. Oktober 2007 verurteilt und nach vier Monaten
Verhör und Folter am 30. Juni 2008 in einer nur wenige Minuten dauernden
Gerichtsverhandlung zum Tode verurteilt worden. Die Verhandlung, die in
Abwesenheit seiner Familie beim Revolutionsgericht stattfand, wurde von
Richter Hasan Babaei geleitet. Latifi wurde wegen Vergehen gegen die nationale
Sicherheit und Feindschaft gegen Gott (Moharebeh) angeklagt und verurteilt.
Ein Berufungsgericht hatte das Urteil später bestätigt.
Die Hinrichtung des Studenten Habibollah Latifi, gegen die viele MenschenrechtsaktivistInnen
in Iran und im Ausland protestiert hatten, ist am Sonntagmorgen nach einer
Demonstration vor dem Gefängnis vorerst gestoppt worden. Es besteht dennoch
dringend Handlungsbedarf, da der iranische Staat die Aussetzung einer
Hinrichtung leider oft als eine Taktik zur Beruhigung der Proteste benutzt
hat. Es ist nicht gewährleistet, dass Habibollah Latifi nun zumindest
einen neuen Prozess und damit die Chance bekommt, dass sein Urteil geändert
wird. Darum ist es wichtig, auch weiterhin Briefe zu schreiben und sich
für ihn einzusetzen.
Anstatt die legitimen demokratischen Rechte der Kurdinnen und Kurden anzuerkennen
setzt der Iran mit seinen Verbündeten Türkei und Syrien erneut auf Verleugnung
und Vernichtung. Die in diesem Zusammenhang jüngste Verurteilung von Habibollah
Latifi ist ein weiteres Beispiel dieser unmenschlichen Politik. Es ist
bemerkenswert, dass die Ankündigung an die Familie Habibollahs zu einem
Zeitpunkt erfolgte, als sich der iranische Präsident Ahmadinedschad gerade
bei einem Treffen mit der türkischen Regierung befand.
Wir fordern den iranischen Staat auf, seine Entscheidung zur Verurteilung
sofort komplett zurückzuziehen, Exekutionen zu stoppen und die Rechte
der Kurden auf einer demokratischen Basis anzuerkennen. Der Iran muss
eingestehen, dass die Friedensbestrebungen eines Volkes, weder durch Gewalt
noch Zerstörung aufgehalten werden können.
Wir rufen alle demokratischen Kräfte auf, gegen diese Barbarei zu protestieren.
Lassen Sie uns gemeinsam unsere Humanität bewahren und diese unmenschliche
Politik stoppen! Es ist unsere menschliche Pflicht, uns für den Frieden
in Kurdistan einzusetzen. Die Internationale Öffentlichkeit ist aufgefordert,
Solidarität mit den betroffenen Menschen und gegen diesen staatlichen
Terror vorzugehen. Die EU, die Vereinigten Staaten, alle Menschenrechtsorganisationen
und Persönlichkeiten müssen sich auf staatlicher Ebene für die Freilassung
von Habibollah Latifi einsetzen.
• Stoppt die Exekutionen im
Iran
• Die Hinrichtung Habibollah
Latifi muss verhindert werden!
• Freiheit für alle politischen
Gefangenen
• Freiheit statt Mord!
KON-KURD
Konföderation der kurdischen Vereine in Europa
Brüssel, 27.12.2010
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