Übergriffe
auf Newroz-Veranstaltungen in Kurdistan
An diesem Wochenende haben Millionen Kurdinnen und Kurden in Kurdistan
und weltweit anlässlich Newroz ihre Forderungen nach Frieden, Freiheit
und Demokratie zum Ausdruck gebracht. Allein in Diyarbakir kamen über
eine Million Menschen zusammen.
Auch in diesem Jahr sind wieder zahlreiche Beobachter-Delegationen aus
Europa nach Kurdistan gereist. Erneut sind sie Zeuge historischer Momente
geworden und haben das Fest des Widerstandes und der Freiheit mitgefeiert.
Sie sind aber auch Zeuge von Krieg und staatlicher Gewalt gegen die kurdische
Zivilbevölkerung geworden.
Die Demonstrationen von Hunderttausenden Menschen im Anschluss an die
Newroz-Veranstaltungen zu den von der BDP (Friedens- und Demokratiepartei)
initiierten großen Zelten, in denen Perspektiven für eine politische Lösung
der kurdischen Frage diskutiert werden, wurden von türkischen Sicherheitskräften
mit Tränengas und Wasserwerfern angegriffen. Auch in der Vergangenheit
waren Newrozveranstaltungen Zielscheibe von Militär- und Polizeiapparat.
Unter den Angegriffenen befinden sich auch zahlreiche Delegationsmitglieder
aus Deutschland und anderen europäischen Ländern. Die Italienerin Francesca
Patressi wurde mit einer Kopfverletzung in eine Klinik gebracht.
Wir verurteilen diese Angriffe und rufen die internationale Öffentlichkeit
zum Protest und zur Solidarität mit den Menschen vor Ort auf. Die europäischen
Staaten fordern wir entsprechend ihrer moralischen und historischen Verantwortung
dem kurdischen Volk gegenüber auf, ihren Druck auf die türkische Regierung
geltend zu machen, damit Newroz und das Jahr 2011 das Jahr der Lösung
im Kurdistan-Konflikt wird.
Diese erbarmungslosen Angriffe auf Zivilisten und die andauernden Militäroffensiven
zeigen: die türkische Regierung setzt weiterhin auf Krieg, mit allen Mitteln.
Sie lehnt jegliche Friedensangebote der kurdischen Seite ab und ignoriert
die Forderungen des kurdischen Volkes nach Selbstbestimmung.
Doch wir Kurdinnen und Kurden halten daran fest: wir werden alle Hürden
auf dem Weg in ein friedliches und freies Leben überwinden. Ein autonomes
Kurdistan, eine demokratische Republik Türkei und ein friedlicher Mittlerer
Osten wird das Ergebnis unseres Kampfes sein.
YEK-KOM - Föderation Kurdischer Vereine in Deutschland e.V.
CENI - Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V.
ISKU - Informationsstelle Kurdistan e.V.
YXK - Verband der Studierenden aus Kurdistan e.V.
KURD-AKAD - Netzwerk kurdischer AkademikerInnen e.V.
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