Schluss
mit den Repressionen gegen das kurdische Volk
Recht und
Freiheit für KurdInnen – Frieden für Kurdistan
Bekanntlich empfing
die ganze Welt das Jahr 2011 mit den von Tunesien und Ägypten ausgehenden
und sich auf den ganzen Nahen Osten und Nordafrika ausweitenden Volksaufständen.
Die Völker des Nahen Ostens setzen dadurch den antidemokratischen, ausbeuterischen
und despotischen Regimes eine Grenze. Die KurdInnen haben wie einige andere
Völker den Frühlingsbeginn, gleichzeitig auch Neujahrsfest, mit millionenfacher
Teilnahme berauschend gefeiert. Diese Entwicklungen zeigen, dass dieser
Frühling als jener in die Geschichte eingehen wird, in dem die Völker
ihre Existenz gewahrt und ihre Freiheit errungen haben.
Der physische
und kulturelle Genozid an den KurdInnen
Als zwischen den Ländern Türkei, Iran, Irak und Syrien geteiltes Volk
sind die KurdInnen im Nahen Osten dem längsten und umfassendsten Staatsterror
ausgeliefert. Sie sind seit jeher Gräueltaten, Folter und Mord ausgesetzt.
So waren sie mit den Massakern von Qamishlo, Halepce und Dersim nicht
nur von physischer, sondern mit der Politik der Zwangsassimilation auch
von kultureller Vernichtung bedroht. Das 40 Millionen zählende kurdische
Volk ist von einem seine Existenz garantierenden Status noch immer weit
entfernt, nach nationalem wie nach international verbindlichem Recht.
KurdInnen:
ewige Sehnsucht nach Freiheit
In Syrien sind 300.000 KurdInnen, außer den üblichen Repressalien zu unterliegen,
staatenlos und somit entrechtet. Im Iran werden KurdInnen hingerichtet
und in der Türkei gar nicht anerkannt. Von den 29 kurdischen Aufständen
dagegen wurden 28 blutig niedergeschlagen. Ihr letzter Aufstand währt
seit mehr als 30 Jahren. Um auch diesen zu ersticken, ist dem türkischen
Staat jedes Mittel recht gewesen. Mehr als 4000 zerstörte Dörfer und Millionen
vertriebene KurdInnen, Zehntausende in Gefängnissen gefoltert und ebenso
viele durch staatlich organisierte illegale Kommandos ermordet. Trotz
der Aufdeckung dieser Verbrechen in den Berichten international anerkannter
Menschenrechtsorganisationen wird diese Vernichtungspolitik der Türkei
aufgrund internationaler wirtschaftlicher, politischer und militärischer
Interessen ignoriert und von den westlichen Verbündeten der Türkei meist
sogar unterstützt.
Trotz allem:
Demokratie, Frieden und Freiheit
Kurdische Freiheitsbewegung und Bevölkerung setzen trotz allem seit 18
Jahren unermüdlich ihren Kampf für eine friedliche Lösung fort. Die KurdInnen
haben im Sinne der Lösungsperspektiven ihres Anführers Abdullah Öcalan
das Jahr 2011 mit Bestrebungen für eine friedliche Lösung und einen Waffenstillstand
betreten und mit all ihrer Aufrichtigkeit ihren Lösungswillen kundgetan.
Die PKK hatte
im August 2010 ihren achten einseitigen Waffenstillstand erklärt.
Am 21. März sind Millionen KurdInnen auf die Straßen gegangen, um zu zeigen,
dass sie niemals von der Forderung nach ihren essentiellen politischen
und kulturellen Rechten ablassen werden. Sie haben bei den Newroz-Feierlichkeiten
wieder einmal ganz offen ihre Vorstellung von einer politischen Lösung
der KurdInnen-Frage innerhalb der Grenzen jener Staaten, in denen sie
leben, artikuliert.
Allerdings ist allen voran die AKP-Regierung nicht aufrichtig, was die
Lösung angeht; sie versucht, den guten Willen der KurdInnen auszunutzen,
um sich einen politischen Vorteil zu verschaffen.
Dabei ist die AKP-Regierung gegenüber dem Widerstand des kurdischen Volkes
fassungslos und aggressiv zugleich, was in der jüngsten Vergangenheit
sehr deutlich geworden ist. Seit mehr als zwei Jahren sind mehr als 2.000
kurdische PolitikerInnen, BürgermeisterInnen, ParteifunktionärInnen und
NGO-AktivistInnen inhaftiert. Die kurdische Sprache ist noch immer eine
verbotene Sprache. Allein in der letzten Woche wurden, trotz der einseitigen
Waffenruhe, 8 Guerillas von den türkischen Streitkräften getötet.
Auch die Newroz-Feierlichkeiten standen im Schatten staatlicher Repression.
In Diyarbakir griff die Polizei im Anschluss an die Newroz-Kundgebung
die Demonstration zu den „Friedenszelten“ an und verletzte sehr viele
Menschen. Der Staat hat zahlreiche BürgerInnen aus Rache für ihre Teilnahme
am Newroz-Fest festgenommen. Wir KurdInnen in Europa missbilligen die
Assimilations- und Vernichtungspolitik der Türkei, Irans und Syriens gegenüber
den KurdInnen. Auch wollen wir festhalten, dass wir auf keinen Fall die
Abstempelung des Freiheitskampfes des kurdischen Volkes als Terrorismus
seitens der EU akzeptieren werden.
Wir rufen die Öffentlichkeit auf, ihre Stimme gegen diese Unterdrückung
und Gräueltaten zu erheben und das kurdische Volk zu unterstützen und
nicht tatenlos zuzuschauen.
• Die kulturelle und
soziale Existenz des kurdischen Volkes muss garantiert werden
• Frieden in Kurdistan – Freiheit und Rechte für das kurdische Volk
• Streichung der kurdischen Freiheitsbewegung von der europäischen Terrorliste
• Es lebe der gerechtfertigte Widerstand des kurdischen Volkes
www.kurdish-info.eu
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