Êdi
bese – Es reicht – Gerechter Frieden in Kurdistan oder revolutionärer
Volkskrieg
Am 13.07.11
haben wir aus Protest gegen die Repression und Kriegspolitik des türkischen
Staates gegen das kurdische Volk und die Unterstützung dieser Politik
durch Europa und insbesondere Deutschland mehrere Transparente vom Dach
der TU-Berlin entrollt.
Wir wollen mit der Parole „gerechter Frieden oder revolutionärer Volkskrieg“
deutlich machen, dass sich die politische Situation in der Türkei an einem
Scheideweg befindet. Die kurdische Freiheitsbewegung, allen voran die
Arbeiterpartei PKK hat sich mindestens seit 1993 mit zahlreichen Waffenstillständen
um eine friedliche Lösung der kurdischen Frage bemüht. Beantwortet wurde
dieser Friedenswille immer wieder mit militärischer und polizeilicher
Gewalt und staatlichem Terror. Über 3000 kurdische PolitikerInnen, unter
ihnen gewählte Abgeordnete und BürgermeisterInnen, MenschrechtlerInnen
JournalistInnen und BasisaktivistInnen befinden sich im Moment in Haft.
Sechs der am 12.06.11 bei den Parlamentswahlen gewählten kurdischen KandidatInnen
werden vom Staat durch Inhaftierung bzw. Aberkennung des Mandats daran
gehindert ihre gesellschaftliche Funktion wahrzunehmen. Gleichzeitig finden
vielerorts Massaker an Guerillas statt, sogar die getöteten Körper unserer
Gefal
lenen werden verstümmelt und geschändet. Folter und schwere Übergriffe
sind nicht Ausnahme sondern Regel. Die Bevölkerung Kurdistans hat genug
von 33 Jahren Kriegspolitik des türkischen Staates. Wenn nicht jetzt die
von kurdischer Seite zum Frieden ausgestreckte Hand ergriffen wird, dann
heißt die einzige mögliche Alternative „revolutionärer Volkskrieg.“
Zur Eskalations- und Kriegspolitik des türkischen Staates schweigt Deutschland
und Europa nicht nur, sie Unterstützen diese Politik, die nur mit Begriff
faschistisch zu erfassen ist, durch Waffenlieferungen, Geheimdienstinformationen,
polizeiliche und militärische Zusammenarbeit und aktives Wegschauen wenn
es um Verbrechen gegen die Menschlichkeit geht. So ignorieren deutsche
Medien den türkischen Staatsterrorismus und schwere Kriegsverbrechen –
während andere Länder, wenn es passend erscheint genau aus diesen Gründen
als „Schurkenstaaten“ isoliert oder sogar militärisch angegriffen werden.
Kurdische AktivistInnen werden auch hier verfolgt, mittlerweile teilweise
sogar nach dem Antiterrorgesetz 129b – die Partei und Bewegung PKK, welche
die Mehrheit der kurdischen Bevölkerung auf türkischen Staatsgebiet repräsentiert
und als Kraft immer wieder für eine friedliche, demokratische Lösung eintritt
ist seit 1993 in der Bundesrepublik Deutschland verboten. Sogar das Zeigen
der Fahnen dieser Organisation oder ihres Vorsitzenden Abdullah Öcalan
sorgen regelmäßig für Polizeiangriffe und Verfahren. Wir protestieren
aufs schärfste gegen diese Politik Deutschlands und der EU. Denn sie trägt
mit ihrer bedingungslosen Unterstützung des türkischen Staatsterrorismus
direkte Verantwortung für das Fortdauern und sich vertiefen des Konfliktes.
Aus Angst vor einer linken Alternative in der Nähe der EU, die sich nicht
vom Westen instrumentalisieren lässt und um die eigenen Profite an Waffenexporten
und von billigen Ressourcen aus der NATO abhängigen Türkei zu
steigern – nimmt sie eben diese Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die
Menschlichkeit und den Staatsterrorismus, der bisher mindestens 17.000
Menschen das Leben kostete und über 4000 kurdische Dörfer zerstörte billigend
in Kauf.
Wir werden dies nicht hinnehmen, als apoistische, revolutionäre Jugend,
ist es unsere Aufgabe dies hier, heute und immer wieder durch Aktionen
deutlich zu machen. Wir sehen uns aber nicht nur als Teil der kurdischen
Bewegung, wir wollen mit allen Menschen für Freiheit und Emanzipation
kämpfen! Weg mit dem Verbot der PKK – Freiheit für Abdullah Öcalan und
alle politischen Gefangen – BRD/EU – Hände weg von Kurdistan – Hoch die
internationale Solidarität – Es lebe der kurdische Befreiungskampf und
die demokratische Autonomie!
Apoistische Jugend Berlin,
13.07.11
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