Delegationsreise nach Kurdistan

Am 23. Oktober 1998 wurde die Münchner Internationalistin Andrea Wolf gemeinsam mit kurdischen UnabhängigkeitskämpferInnen im Südosten der Türkei von der türkischen Armee extralegal gefoltert und getötet. Bis heute gibt es keine Verurteilung der Täter. Im Jahr 2010 verurteilte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die türkische Regierung, da sie eine rechtsstaatliche Aufklärung des Massakers seit 13 Jahren systematisch verhindert. Dennoch blockieren und verschleppen die türkischen Behörden die Aufklärung bis heute.

Im Frühjahr 2011 entdeckten MitarbeiterInnen des türkischen Menschenrechtsvereins IHD in den Bergen bei Catak in der Region Van ein Massengrab mit bis zu 41 Leichen, die aus dieser Zeit stammen. Auch konnten inzwischen Augenzeugen ausgemacht werden, die bisher aus Angst vor Folter und Repression geschwiegen haben.

Ich werde nun mit einer internationalen Delegation vom 14. - 18. September nach Kurdistan fahren, um als Zeugin das Grab zu besichtigen. Wir möchten die Angehörigen dabei begleiten, wenn sie unter Einbeziehung der neuen Beweislage offiziell Strafanzeigen gegen die Verantwortlichen des türkischen Militärs einreichen.

Eine Presseankündigung der internationalen Delegation findet ihr hier und einen Artikel aus der Süddeutschen Zeitung hier. Eine Solidaritätsadresse des Münchner Liedermachers Konstantin Wecker findet ihr hier.

08. September 2011

Nicole Gohlke Fraktion DIE LINKE

Mitglied des deutschen Bundestages

Hochschulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE.

http://www.nicole-gohlke.de/index.php/politik/bewegung/280-delegationsreise-nach-kurdistan