DIE
LINKE
Fraktion
in der Hamburgischen Bürgerschaft
11.
Januar 2012
Pressemitteilung
Hamburger
LINKEN-Abgeordnete Cansu Özdemir untersucht Massaker an Kurden: „Es war
ein gezielter Angriff“
„Bei
der Tötung von 35 kurdischen Zivilisten durch die türkische Armee handelte
es sich um einen gezielten Angriff. Die recherchierten Fakten und Aussagen
von Augenzeugen lassen keinen anderen Rückschluss zu,“ so Cansu Özdemir,
Abgeordnete der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft.
Gemeinsam mit weiteren Landtagsabgeordneten war Özdemir in die kurdischen
Provinzen der Türkei gereist, um sich mit dem Vorfall von Roboskî zu befassen.
Am 28.12.2011 starben 35 Zivilisten durch Luftangriffe der türkischen
Luftwaffe in der Nähe des Dorfes Roboskî im Kreis Uludere (Provinz Şırnak)
an der Grenze zum Irak. Bei den Betroffenen handelte es sich um Dorfbewohner,
die seit Jahrzehnten mangels anderer Einkommensquellen vom grenzüberschreitenden
Handel leben.
Die Delegation konnte vor Ort erfahren, dass dem Militär die Wege der
Schmuggler und die Zeiten ihrer Reise bekannt waren. Zudem wurden die
Bewegungen der Gruppe von Überwachungsdrohnen dokumentiert. Ein örtlicher
Armeekommandant, dessen Einheiten den Rückweg der Betroffenen in ihr Dorf
verhinderten, sagte Berichten zufolge, dass die Bombardierung die Schmuggler
lediglich erschrecken sollte. Entgegen der Stellungnahme des türkischen
Generalstabs kann es sich nicht um eine Verwechslung der Zivilisten mit
Guerilla-Einheiten gehandelt haben.
„Die Bundesregierung muss auf eine sofortige Aufklärung der Vorfälle in
Roboskî drängen. Die türkische Regierung fordern wir eindringlich auf,
endlich Maßnahmen für eine Befriedung des türkisch-kurdischen Konflikts
zu ergreifen. Die internationale Staatengemeinschaft ist in der Verantwortung,
das Vorgehen des türkischen Staates zu ächten“, sagt Özdemir.
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