Schweigt
nicht zu den Massakern der Türkei an kurdischen Zivilisten!
In der
Nähe des Dorfes Roboskî im Kreis Qileban (Uludere), Provinz Şirnêx (Şırnak),
Türkei, bombardierten in der Nacht zum 29.12.2011 türkische Kampfflugzeuge
eine Gruppe von Zivilisten. Bei dem Massaker wurden 35 Menschen ermordet.
Ein Dorfbewohner, der den Angriff verletzt überlebte, erklärte, dass die
aus Flugzeugen abgeworfenen Bomben einen bitteren Geruch verströmten,
der ihnen den Atem genommen haben und gebrannt habe. Einige Dorfbewohner
seien unter einen Felsen geflüchtet, der sich unter der Bombardierung
löste und 10 Menschen zerquetschte.
Ein anderer Dorfbewohner berichtete, dass die Soldaten sie zunächst angehalten
hätten. Darauf hätten sich die Soldaten entfernt, worauf die Kampfflugzeuge
kamen und sie bombardiert hätten. Bei dem Massaker wurden 35 kurdische
Zivilisten ermordet. Ihre Leichen wurden in zerstückeltem und entstelltem
Zustand geborgen.
Eine Delegation aus Deutschland, an der die Abgeordneten Cansu Özdemir,
Hamide Akbayir und Ali Atalan sowie das Hamburger Ratsmitglied Robert
Jarowoy beteiligt waren, besuchte zwischen dem 31.12.2011 und 4.1.2012
den Ort des Massakers und sprach mit Überlebenden. Im Fazit des Delegationsberichtes
wird festgestellt: „Im Bezug auf das Massaker in Uludere-Roboski lässt
sich festhalten, dass das kein Versehen war, sondern ein bewusster Angriff.
Andere Tatsache ist auch, dass der Krieg in Kurdistan und damit auch dieser
Angriff in Uludere mit der Unterstützung der NATO durchgeführt werden.
Die Türkei wird mit den modernsten Waffen und Technik der NATO versorgt.
Interessanterweise erklärte der USA- Botschafter in Ankara hinsichtlich
des Massakers in Uludere, dass er die Linie der türkischen Regierung im
Kampf gegen den Terrorismus voll unterstütze.“
Wer wird den türkischen Staat und die AKP-Regierung stoppen, die die eigene
Bevölkerung bombardieren? Dieser Staat hat erst vor kurzem Giftgas gegen
kurdische GuerillakämpferInnen eingesetzt und ihre Leichen bis zur Unkenntlichkeit
verbrannt, die Natur zerstört, alle Regeln des Kriegsrechts gebrochen.
Niemand hat die Türkei dafür kritisiert. Die hierdurch ermutigte AKP-Regierung
ermordete dieses Mal grausam Zivilsten. Ist dies noch ein Massaker oder
bereits versuchter Völkermord?
Sehen die Staaten, welche die Türkei finanziell unterstützen und mit Waffen
und Gas ausrüsten, die Folgen ihres Handelns? Welche Schritte werden die
Vereinten Nationen und die internationalen Menschenrechtsorganisationen
unternehmen? Werden die Normen des internationalen Rechts auf die Türkei
angewandt werden?
Der türkische Staat hat über 4000 Menschen - darunter Journalisten, Frauenrechtsaktivistinnen,
Abgeordnete, BürgermeisterInnen, Intellektuelle, kurdische Politiker und
Jugendliche- innerhalb der letzten zwei Jahre als politische Gefangene
ins Gefängnis geworfen. Das reichte ihm nicht, jetzt werden zu Dutzenden
kurdische Zivilisten ermordet. Dies bedeutet, dass der Versuch der systematischen
Vernichtung des Willens eines Volkes durch Mord und Bombardierungen fortgesetzt
wird.
Wir rufen die internationalen demokratischen Institutionen, demokratischen
NROs, Menschenrechtsorganisationen und die Öffentlichkeit auf, dieses
Massaker aufzuklären und die Verantwortlichen anzuklagen!
Wir rufen die EU und die USA auf, ihre wirtschaftlichen Beziehungen zur
Türkei einzufrieren und unmittelbar ein Waffenembargo zu verhängen!
Kurdisches
Frauenbüro für Frieden - Cenî e.V.
Initiative der
Friedensmütter
Corneliusstr.125;
40215 Düsseldorf
Tel.: +49 211 5989251; Email: ceni_frauen@gmx.de
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