Freiheit für Abdullah Öcalan! - Stoppt den Völkermord! Abdullah Öcalan ist
seit über 30 Jahren die führende Kraft des Freiheitskampfes des kurdischen
Volkes. Wenn von einem “Frühling der Völker des Mittleren Ostens” die
Rede sein soll, dann kann dieser Frühling nur mit der Freiheit der Frauen
und der Völker verwirklicht werden. Deshalb haben wir die Revolution in
Kurdistan immer als eine Revolution der Frauen benannt und gestaltet.
Abdullah Öcalan hat mit seinem Wirken und seinem Kampf für die unterdrückten
Völker und Frauen des Mittleren Ostens eine neue Perspektive auf ein Leben
in Würde und Freiheit geschaffen. Schon vor seiner Verhaftung hat sich
Abdullah Öcalan intensiv um den Aufbau einer basisdemokratischen Konföderation
der Völker und Gesellschaftsgruppen des Mittleren Ostens bemüht. Da sein
Vorhaben den Machtinteressen der Türkei, imperialistischer Staaten und
der NATO widersprach, wurde er vor 12 Jahren, am 15. Februar 1999, in
einer Geheimdienstoperation entführt, verschleppt und an die Türkei ausgeliefert.
Bis heute ist er in Isolationshaft auf der Gefängnisinsel Imrali gefangen.
Anlässlich des Jahrestages dieser völker- und menschenrechtswidrigen Entführung,
die unter der Federführung von CIA und MOSSAD und unter Beteiligung europäischer
Staaten in Kenia durchgeführt wurde, verurteilen wir dieses Ereignis und
alle beteiligten Kräfte erneut auf das Schärfste und fordern die Freilassung
von Abdullah Öcalan. Die AKP-Regierung hat ihre Angriffe und den Krieg gegen die kurdische Bevölkerung in einer Phase eskaliert, in der die politische Lösung der kurdischen Frage erstmalig in greifbare Nähe geraten war. Eine Delegation des türkischen Staates hatte auf Imrali mit Abdullah Öcalan den Dialog gesucht und im Juli 2011 war eine gewisse Übereinstimmung bezüglich der notwendigen Schritte für einen Friedensprozess erzielt worden. All diese Bemühungen wurden jedoch seitens der AKP-Regierung ignoriert und mit neuen anti-demokratischen Angriffen und Krieg beantwortet. Es wurde deutlich, dass der türkische Staat diesen Dialog nicht mit der Zielsetzung einer politischen Lösung geführt hatte. Als Konsequenz dieser Politik wurde am 27. Juli 2011 eine Totalisolation gegen Abdullah Öcalan verhängt, die bis heute andauert. Seitdem werden alle Anwaltsbesuche bei Abdullah Öcalan unter fadenscheinigen Begründungen, wie „das Boot ist kaputt“ oder „schlechte Wetterbedingungen“ systematisch verhindert. Zusätzlich wurde Ende November 2011 gegen Öcalan eine 20-tägige verschärfte Einzelhaft als Disziplinarstrafe verhängt. Im gleichen Monat wurden 42 seiner AnwältInnen festgenommen. Frieden in Kurdistan erfordert die Freiheit von Öcalan Die Haltung des türkischen Staates gegenüber Abdullah Öcalan ist gleichbedeutend mit der Haltung gegenüber gegenüber dem kurdischen Volk und seinen Freiheitsforderungen. Auch breite Kreise der Öffentlichkeit in der Türkei sind sich mittlerweile darüber bewusst, dass Abdullah Öcalan eine Schlüsselrolle für den Friedensprozess und die Demokratisierung der Türkei spielt. Dies versucht die AKP-Regierung jedoch mit allen Mitteln zu verhindern. Die Erfahrungen aus anderen Konfliktgebieten haben uns gezeigt, dass ein gerechter Friede und Demokratie nur über einen offenen Dialog aller Parteien möglich ist. Deshalb fordern wir die unmittelbare Freilassung von Abdullah Öcalan. Aus diesem Grund hat
die kurdische Frauenbewegung KJB eine neue strategische Widerstandskampagne
unter dem Motto “Lasst uns Abdullah Öcalan befreien – Schluss mit dem
Völkermord!” begonnen. Das Hauptziel unseres Kampfes im Jahr 2012 ist
es, die Freiheit Abdullah Öcalans zu erreichen. Um einer weiteren Eskalation des Krieges sowie der Gewalt- und Unterdrückungspolitik seitens der türkischen Regierung vorzubeugen, fordern wir: • Sofortige Sicherstellung der Bewegungsfreiheit, der Gesundheit und Sicherheit von Abdullah Öcalan • Anerkennung der Demokratischen Autonomie der Kurden in der Türkei, Iran und Syrien im Einklang mit der UN Deklaration über das Selbstbestimmungsrecht der Völkermord • Sofortige Beendigung des politischen und kulturellen Genozids sowie des Feminizids durch das AKP-Regime • Einstellung aller
politischer, militärischer und ökonomischer Unterstützung für das AKP-Regime
sowie ein sofortiges Waffenembargo gegen die Türkei Kurdische Frauenbewegung
in Europa (AKKH) |