Pressemitteilung:
Maulkorberlass für Exilpolitiker aufheben
"Rassistische Sondergesetze,
durch die politische Betätigung von Migranten verboten werden kann, sind
undemokratisch und gehören generell gestrichen", erklärt die innenpolitische
Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, zur Antwort der Bundesregierung
auf die Kleine Anfrage "Politische Betätigungsverbote nach Aufenthaltsgesetz"
(Bt-Drucksache 17/8865). Jelpke weiter:
"Nach Auskunft der Bundesregierung sind zur Zeit 14 Personen im Ausländerzentralregister
gespeichert, deren politische Betätigung nach Paragraph 47 des Aufenthaltsgesetzes
eingeschränkt oder untersagt ist. Die Hälfte dieser Politikverbote wurde
von Behörden in Baden-Württemberg verhängt. Davon betroffen ist seit Februar
2012 der in Stuttgart lebende kurdische Exilpolitiker Muzaffer Ayata,
der nach 20-jähriger Haft 2002 aus der Türkei fliehen musste. Die Bundesregierung
begrüßt in ihrer Antwort ausdrücklich den Einsatz des Instruments des
politischen Betätigungsverbots durch die Länder bei der Bekämpfung der
Arbeiterpartei Kurdistans PKK. Während eine Unterstützung der PKK ist
aufgrund des 1993 verhängten PKK-Verbots sowieso illegal ist, verbietet
der vom Stuttgarter Ordnungsamt in Abstimmung mit dem Bundesinnenministerium
verhängte Maulkorb Ayata darüber hinaus die Teilnahme an öffentlichen
politischen Versammlungen und Aufzügen, die Übernahme und Ausübung von
Ämtern, das Halten von Reden, die Teilnahme an Pressekonferenzen und die
Veröffentlichung von Artikeln mit der kurdischen Thematik. Dies kommt
einem Berufsverbot für den Schriftsteller und Journalisten Ayata gleich.
Die Verbotsverfügung zählt als belastende Aktivitäten Ayatas unter anderem
Vorträge zur Geschichte des kurdischen Freiheitskampfes und die Teilnahme
an einer Podiumsdiskussion über Friedensvorschläge für die kurdische Frage
auf. Konkrete Aufrufe zur Gewalt werden weder in der Verbotsverfügung
noch in der Antwort der Bundesregierung genannt. Der Maulkorb gegen Muzaffer
Ayata muss weg, damit er sich in Deutschland auf legale Weise für eine
friedliche Lösung der kurdischen Frage einsetzen kann.
Anfrage und Antwort
sind hier nachzulesen: www.ulla-jelpke.de
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Ulla Jelpke, MdB
Innenpolitische Sprecherin
Fraktion DIE LINKE.
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11011 Berlin
Tel:(030) 227-71253
Fax:(030) 227-76751
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