Pressemitteilung zum Protest der Kurdinnen und Kurden auf einem Schiff im Hamburger Hafen Wir haben auf dem Schiff im Hamburger Hafen eine friedliche Protestaktion durchgeführt. Das Ziel war unsere Solidarität mit den Hungerstreikenden in Straßburg und den mehr als 1000 kurdischen Hungerstreikenden politischen Gefangenen in der Türkei zum Ausdruck zu bringen. Sie befinden sich nach 50 Tagen Hungerstreik mittlerweile in Lebensgefahr. Leider werden die schlimmen Menschenrechtsverletzungen gegenüber den Kurdinnen und Kurden in der Türkei hier kaum wahrgenommen. Ungefähr 9000 Politiker sind im Gefängnis, immer wieder werden Zivilisten getötet. Abdullah Öcalan kann seit 8 Monaten von niemand mehr besucht werden. Er ist total isoliert. Wir fordern seine Freilassung und Frieden in Kurdistan. Unser Protest auf dem Schiff war eine Form zivilen Ungehorsams. Wir haben ein Schiff ausgesucht, weil die Besuche von Anwälten und Verwandten bei Abdullah Öcalan immer wieder verhindert werden. Das AKP-Regime verhindert sie unter dem Vorwand, das zu viel Wind wäre oder das Schiff kaputt ist, mit dem die Besucher Herrn Öcalan auf der Insel Imrali besuchen könnten. Wir wollten niemanden in irgendeiner Form Gewalt antun oder Schaden zufügen. Wir bedauern, wie besorgt Mütter und Kinder ausgesehen haben. Das hat uns sehr traurig gemacht. Das hat uns aber auch an die Situation der kurdischen Kinder erinnert. Sie werden oft im Alter von zehn Jahren ins Gefängnis gesteckt, weil sie an Demonstrationen teilnehmen. Vielleicht können die Mütter und Kinder ja verstehen, warum wir diese Aktion gemacht haben, wenn sie wissen, dass die kurdischen Kinder in den Gefängnissen immer wieder misshandelt und vergewaltigt werden. 2300 Kinder sind dort gerade inhaftiert. Wir hoffen mit dieser Aktion in Europa auf positive Weise Aufmerksamkeit auf die schwere Situation in der sich die kurdische Bevölkerung befindet zu lenken. Auch die Öffentlichkeit und die Politiker in Deutschland haben auf Grund der vielfältigen politischen und gesellschaftlichen Verflechtungen eine Verantwortung für die Lage der Kurdinnen und Kurden. Hamburg, 20.04.2012 |