Göttingen,
den 07.11.2012
Pressemitteilung: Solidarität mit dem Hungerstreik in der Türkei
Die Rote Hilfe e.V. fordert
die sofortige Umsetzung der Forderungen
Am 12. September 2012, dem 32. Jahrestag des rechtsgerichteten Militärputsches
in der Türkei, traten inhaftierte kurdische Aktivistinnen und Aktivisten
in einen unbefristeten Hungerstreik, der nunmehr seit 58 Tagen andauert.
Sie setzen sich für ein Ende der Isolationshaft für den PKK-Vorsitzenden
Abdullah Öcalan ein, dem seit über 15 Monaten der Kontakt zu seinen Anwälten
sowie weitere Besuche verwehrt werden. Darüber hinaus fordert die innerhalb
kürzester Zeit auf etwa 700 hungerstreikende politische Gefangene angewachsene
Gefängnisbewegung die umfassende Anerkennung der kurdischen Sprache in
der Türkei.
Statt auf Dialog zu setzen, mehren sich Berichte über zusätzliche Misshandlungen
hungerstreikender Gefangener. Viele sind durch den Verzicht auf Nahrung
in einem sehr kritischen Zustand.
Durch die Verleumdungskampagnen und die Politik der Ignoranz des AKP-Regimes
haben sich nunmehr weitere der bis zu 10.000 politischen Gefangenen in
der Türkei dem unbefristenten Hungerstreik angeschlossen. Es ist nur eine
Frage der Zeit, wann die Haltung des Regimes erste Menschenleben fordern
wird.
Auch in etwa 50 Städten in der BRD gab es bereits kurze Hungerstreiks,
um zu einer notwendigen internationalen Öffentlichkeit beizutragen.
Hierzu erklärt H. Lange, Mitglied des Bundesvorstands der Roten Hilfe
e.V.: „Wir unterstützen die Forderungen der Hungerstreikenden. Die von
Angela Merkel offiziell protegierte Repressionspolitik Ankaras, die jede
kritische Stimme zum Verstummen bringen will, ist nicht hinnehmbar. Die
Einhaltung rechtsstaatlicher Standards sowie die Anerkennung verschiedener
Kulturen sind die Grundvoraussetzung für die Lösung des aktuellen Konflikts.
Tagtäglich kommt es zu Gewaltaktionen des AKP-Regimes gegen die linke
und kurdische Opposition, die wir aufs Schärfste verurteilen.“
Die Rote Hilfe e.V. ruft zur Solidarität mit den Hungerstreikenden auf
und setzt sich international gegen Isolationshaft und Folter ein.
Freiheit für alle politischen Gefangenen!
H. Lange für den Bundesvorstand der Roten Hilfe e.V.
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