Seit dem 12. September befinden sich kurdische politische Gefangene in der Türkei im unbefristeten Hungerstreik. Begonnen hatten 63 Gefangene der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und der Partei der freien Frauen Kurdistans (PAJK). Nach und nach schlossen sich immer mehr kurdische politische Gefangene aus immer mehr Gefängnissen dem Hungerstreik an. Während die letzten Wochen etwas mehr als 700 Gefangene teilnahmen, folgte am 04. November eine Erklärung von Deniz Kaya, dem Sprecher des Hungerstreiks, laut der sich ab Montag, den 05. November 10.000 politische Gefangene an dem Hungerstreik beteiligen werden. Es ist noch nicht klar, wie viele sich seit Montag wirklich angeschlossen haben. Klar ist jedoch, dass sich mehrere tausend Genoss_innen jetzt im unbefristeten Hungerstreik befinden. Ihre Forderungen sind nach wie vor: 1.Aufhebung der Isolationshaft
von Abdullah Öcalan, sowie die Gewährleistung seiner Gesundheit, Sicherheit
und Freiheit! In mehreren Gefängnissen, wurden die Hungerstreikenden in den letzten zwei Monaten in Einzelhaft gesteckt, misshandelt und gefoltert. In vielen Fällen wird ihnen der Zugang zu gesundem Wasser, Salz, Zucker und dem lebensnotwendigen Vitamin B1 verwehrt. In Nordkurdistan/Türkischer Staat befindet sich die Bevölkerung im Aufstand (Serhildan). Jeden Tag finden Massendemonstrationen und Kundgebungen statt und überall kommt es zu massiven Auseinandersetzungen mit den türkischen Sicherheitskräften, die versuchen jeglichen Protest zu ersticken und Versammlungen jeglicher Art mit äußerster Gewalt angreifen. Am 30. Oktober fand darüber hinaus ein dezentraler Aktionstag/Widerstandstag statt, an dem fast alle Geschäfte und Betriebe in Nordkurdistan geschlossen hatten und hunderttausende Menschen in den nordkurdischen Städten und einigen türkischen Städten (Istanbul, Ankara) auf die Straße gingen um sich mit dem Hungerstreik solidarisch zu erklären und somit für die Freiheit Kurdistans einzutreten. Auch hier kam es in fast allen Städten zu massiven Auseinandersetzungen, weil sich die kurdische Bevölkerung gegen die Angriffe auf ihre Demonstrationen verteidigen musste. Die Auseinandersetzungen hielten zum Teil bis zum Folgetag an. In den anderen Teilen Kurdistans finden ebenso Massendemonstrationen und vielfältige Solidaritätsbekundungen statt. Auch europaweit finden seit ein paar Wochen massenweise Solidaritätsaktionen statt. In Hamburg und unzähligen weiteren Städten fanden 3-tägige Solidaritätshungerstreiks statt, zahlreiche Demonstrationen wurden durchgeführt, so auch in Hamburg am 13. und 20. Oktober. Am Samstag, den 03.11. fand eine europaweite Großdemonstration in Brüssel statt, an der sich mehr als zehntausend Menschen beteiligten. Zahlreiche internationalistische Gruppen, Organisationen und Bewegungen haben sich mittlerweile solidarisch mit den hungerstreikenden Genoss_innen erklärt. Die tamilische Jugendorganisation TYO (Tamil Youth Organisation), die kolumbianische FARC- Guerilla und baskische Organisationen erklärten ihre Solidarität mit den Hungerstreikenden und dem kurdischen Befreiungskampf. Festzuhalten bleibt, dass die Situation der Gefangenen im Hungerstreik von Tag zu Tag kritischer wird und sich bereits einige an der Schwelle zum Tod befinden. Heute ist der 59. Tag des Hungerstreiks und die Genoss_innen sind bereit ihren Widerstand bis zum Erfolg oder Ende zu führen. Umso wichtiger wird es jetzt entschlossen Solidarität zu zeigen. Die Gefangenen sind Teil unserer Bewegung – einer weltweit um Befreiung kämpfenden Bewegung – und sie dürfen nicht allein gelassen werden. Internationale Solidarität ist unsere stärkste Waffe gegen die globale Unterdrückung und Ausbeutung durch den Imperialismus. Es lebe die internationale Solidarität! Serhildan jîyan e! Berxwedan jîyan e! Beteiligt euch an den anstehenden Aktionen und Kundgebungen in Hamburg! Von Freitag, den 9. November bis Mittwoch, den 14. November finden jeden Tag von 17:00Uhr bis 20:00 Uhr Kundgebungen in der Ottenser Hauptstraße statt. 1. Informationsdossier zum Hungerstreik von Civaka Azad vom 07. November: http://www.nadir.org/nadir/initiativ/isku/erklaerungen/2012/11/Informationsdossier%2010%20000%20Hungerstreikende.pdf 2. Informationsdossier zum Hungerstreik von Civaka Azad vom 25. Oktober: http://www.nadir.org/nadir/initiativ/isku/erklaerungen/2012/10/Informationsdossier_Hungerstreik_T%FCrkei_25.10.2012.pdf 3. Sonderseite der Informationsstelle Kurdistan e.V. (isku) zum Hungerstreik: http://www.nadir.org/nadir/initiativ/isku/hintergrund/hungerstreik_2012/index.htm 4. Online Petition zur Unterstützung des Hungerstreiks: http://www.change.org/petitions/hunger-strikers-in-turkish-prisons-engage-in-constructive-dialogue-with-prisoners# 5. Erklärung von TYO: http://www.diekurden.de/news/nordkurdistan/unterstuetzung-von-tamilen-4317015/ 6. Erklärung der FARC: http://www.diekurden.de/news/farc-guerilla-verkuendet-unterstuetzung-der-pkk-4616600/ 7. Erklärung baskischer Organisationen: http://www.nadir.org/nadir/initiativ/isku/erklaerungen/2012/11/Solidarit%E4t%20aus%20dem%20Baskenland.pdf 8. junge Welt-Artikel vom 06. November: http://www.jungewelt.de/2012/11-06/051.php?sstr=hungerstreik%7Ct%FCrkei 9. Tagesschau (ARD) vom 05. November: http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=SvZIp-NVk5g 9. November 2012, ATEŞ.H |