Informations- und Öffentlichkeitsarbeitszentrum der Partei der Demokratischen Union
Aktivitäten in Westkurdistan

Girkê Legê, Dienstleistungs-Komitee des Kurdischen Hohen Rats, dass u.a. die Benzinausgaben kontrolliert
Nachdem die Versorgung der Bevölkerung mit Benzin in der Region Girkê Legê für mehr als 20 Tage unterbrochen war, wurde das Dienstleistung-Komitee des Kurdischen Hohen Rats mit der Verwaltung und Verteilung von Benzin beauftragt. Das Komitee sorgte für die Versorgung der Tankstelle in Barakat mit Benzin und setzte 10 Menschen zur Kontrolle der gerechten Verteilung an die Bevölkerung ein.

Basisdemokratische Organisierung schreitet voran
Der von den Volksräten angestoßene Prozess zur demokratischen Selbstverwaltung der Bevölkerung in Westkurdistan schreitet voran. Das Leben in den Kommunen, Dörfern, Stadtteilen und Straßen wird vom Volk gemeinsam basisdemokratisch organisiert. In der Stadt Qamişlo formieren sich kontinuierlich neue Stadtteilräte. Das neueste Beispiel ist die Wohngegend im Norden von Hizam in Qamişlo.
In der Stadt Serêkanî bildete sich ein Komitee zur Untersuchung der Verluste im Zuge der Bombardierungen und bewaffneten Auseinandersetzungen. Es ist dafür zuständig die noch verwertbaren Materialien aus den zerstörten Gebäuden sicherzustellen, die Situation zu überwachen und die Familien, deren zuhause durch die Angriffe zerstört wurde, zu entschädigen. Für Montag rief der Volksrat von Serêkanî zu einer Demonstration, für die Rückkehr der aus ihren Vierteln geflohenen Menschen, auf.

Selbstverteidigung
Ähnlich wie in den meisten westkurdischen Städten, wurden in der Stadt Kobanî Selbstschutz-Komitees eingerichtet zum Schutz der Eingänge in die Stadt, zur Überwachung von Einrichtungen innerhalb der Stadt und um Angriffe feindlicher, bewaffneter Einheiten abzuwehren und gleichzeitig Gegenangriffe zu organisieren. Der Trend zur Selbstorganisierung und –verteidigung hat sich nach der Vertreibung des Assad Regimes über ganz Westkurdistan ausgebreitet. Das kurdische Volk hat ihren Schutz in die eigenen Hände genommen.

Demonstrationen in Westkurdistan
Mehrere zehntausend Menschen erklärten bei Demonstrationen in Kobanî ihre Unterstützung für die Volksverteidigungseinheiten (YPG) als die einzige legitime Organisation zur Verteidigung der kurdischen Regionen in Syrien. Die Demonstration begann mit einer Schweigeminute auf dem Azadî-Platz für die gefallenen KämpferInnen die für die Freiheit des kurdischen Volkes gestorben sind. Die Massen erhoben daraufhin die Fahnen und Symbole der YPG und drückten ihre Bereitschaft zur Verteidigung von Westkurdistan und der sozialen Errungenschaften aus.
In mehreren Städten, u.a. Tirbespiye, Amuda, Hasaka und Qamişlo kam es die vergangenen Tage zu Massendemonstrationen unter dem Motto „Keine Fremden Armeen in unseren Regionen“, aus Solidarität mit den angegriffenen Städten Afrin, Ashrafieh und zuletzt Sere Kaniye.

Diplomatische Aktivitäten in West-Kurdistan
Das Komitee für diplomatische Beziehungen des Kurdischen Hohen Rats traf sich mit VetreterInnen ethnischer und religiöser Gruppen
Das Komitee für diplomatische Beziehungen des Kurdischen Hohen Rats traf sich mit VertreterInnen mehrerer ethnischer und religiöser Gruppen aus West Kurdistan, um die regionalen Entwicklungen zu diskutieren und eine gemeinsame politische Praxis zu entwickeln. Die Treffen fanden in den Räumlichkeiten des Kurdischen Hohen Rates in Qamishlo statt.
Neben der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung wurde insbesondere über die Angriffe bewaffneter Gruppen aus der Türkei u.a. auf die Stadt Canet diskutiert. Derartige grenzüberschreitende Angriffe ziehen immer wieder das Bombardement durch Artillerie der Regierung Assad nach sich. Auf diese Weise sterben kurdische, arabische und christliche ZivilistInnen im Kreuzfeuer zwischen den Fronten.
Bei den Treffen wurden gemeinsame sicherheitspolitische Konzepte diskutiert. Insbesondere der Schutz der westkurdischen Region und Städte vor dem eindringen bewaffneter Gruppen, die versuchen die Region zu destabilisieren und die Notwendigkeit des Aufbaus einer kollektiven Opposition zur Erhaltung der Stabilität und des Friedens in der Region, waren dabei zentrale Punkte.
Es sollen gemeinsame Gremien unter Beteiligung aller ethnischen und religiösen Gruppen gebildet werden, um die gemeinsame und einvernehmliche demokratische Selbstverwaltung umzusetzen, durch die alle Facetten und Strömungen repräsentiert werden sollen. In diesem Rahmen fanden auch Gespräche mit VertreterInnen der christlichen, der katholischen, der chaldäischen, der armenischen und der assyrischen Kirchen statt.
Ein Schwerpunkt sämtlicher Gespräche und Treffen war die Situation in der Stadt Sere Kaniye. Insbesondere dort wo ein Sicherheitsvakuum besteht, sollen möglichst schnell gemeinsame Verwaltungen und Strukturen aufgebaut werden. Sämtliche TeilnehmerInnen der Treffen bekräftigten, dass sie in keinem Fall mit Gruppen der Freien Syrischen Armee zusammenarbeiten werden, die immer wieder versuchen von türkischer Seite aus die Stadt Sere Kaniye einzunehmen. In diesem Konflikt wurden bereits dutzende ZivilistInnen getötet. Weitere gemeinsame Treffen aller beteiligten wurden verabredet.

Treffen zwischen PYD und Parteien aus dem Kurdischen Nationalrat
VertreterInnen der PYD und mehrerer kurdischer Parteien, u.a. solchen die im Kurdischen Nationalrat organisiert sind, trafen sich ebenfalls in Qamishlo, um die neuesten Entwicklungen in West Kurdistan und insbesondere in Sere Kaniye zu diskutieren. Die Zerstörungen in der Stadt, die Vertreibung der Bevölkerung und die Tatsache, dass Kinder ihre Eltern verlieren, bedingen den gemeinsamen Widerstand sämtlicher Kräfte im Sinne der kurdischen Bevölkerung, so der Tenor der Gespräche. Es wurde vehement kritisiert, dass die türkische Regierung in West Kurdistan interveniert um die Bevölkerung zu spalten. Die Parteien einigten sich auf gemeinsame Konzepte dagegen.
18.11.2012