Erklärung zum Ende der Bustour „Freiheit für Öcalan – Freiheit für Kurdistan“

An die Presse und Öffentlichkeit

Die nach dem Kurdischen Kulturfestival am 08. September in Mannheim gestartete Bustour der Kampagne „Freiheit für Öcalan – Freiheit für Kurdistan“ traf. wie geplant, am 24. November, begleitet von einer Demonstration und Solidaritätskundgebung in Düsseldorf ein. Obwohl die Tour zunächst für acht Länder und 69 Städte geplant war, wurde das Programm auf Wunsch der kurdischen Bevölkerung und unserer Unterstützerinnen und Unterstützer erweitert. Innerhalb von 78 Tagen legte der Bus 20 000 Kilometer zurück und fuhr durch 10 Länder – Schweden, Dänemark, Holland, Belgien, Luxemburg, Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich und Deutschland. Insgesamt wurden 92 Städte besucht.

Im Rahmen der Tour fanden 100 innerstädtische Konvois und Kundgebungen statt, der Tourbus nahm an einer europaweiten Demonstration in Brüssel sowie drei weiteren Großveranstaltungen teil. Darüber hinaus wurden 41 Konferenzen zu den aktuellen politischen Entwicklungen und der Unterschriftenaktion der Kampagne „ Freiheit für Öcalan – Freiheit für Kurdistan“ veranstaltet.

Bei den Veranstaltungen wurden in der jeweiligen Landessprache sowie auf Kurdisch die Ziele der Kampagne sowie die internationale Unterschriftenaktion vorgestellt. Zudem wurden zehntausende Flugblätter und Broschüren in den jeweiligen Sprachen verteilt und Unterschriften gesammelt. Begleitet wurden die politischen Veranstaltungen von einem Musik- und Folkloreprogramm. Vor allem zu den 68 Tage andauernden Hungerstreiks der kurdischen politischen Gefangenen in den türkischen Gefängnissen gab es eine Vielzahl von konstruktiven Gesprächen mit Parteien und Organisationen.

Die Bustour schloss sich an eine Reihe seit Anfang diesen Jahres durchgeführte Aktionen an: u.a. den langen Marsch kurdischer Aktivistinnen und Aktivisten von Genf nach Brüssel, den 52 tägigen Hungerstreik von ExilpolitikerInnen und Exilpolitikern mit der anschließenden, noch immer andauernden, Mahnwache in Strasbourg.

Durch die Tour konnten nicht nur eine breite Öffentlichkeit sowie politische Institutionen der bereisten Länder auf die Situation der Führungspersönlichkeit der kurdischen Bevölkerung, Abdullah Öcalan, aufmerksam gemacht und für dessen Problematik – die seit mehr als 470 Tage andauernde Isolation von seinen Anwältinnen und Anwälten – sensibilisiert werden, sondern auch die in Europa lebenden Kurdinnen und Kurden in ihrem politischen Streben für die Freiheit ihrer politischen Führung bestärkt werden. Somit werten wir die Bustour als vollen Erfolg.

Es wäre sehr gut die durch diese Aktion erreichte Aufgeschlossenheit jetzt aufzugreifen und zu sichtbaren Ergebnissen bezüglich der Freiheit Abdullah Öcalans zu führen. Deshalb kündigen wir als Initiative an, dass wir unseren Kampf für die Freilassung derjenigen Person, die als Dialogpartner für einen Friedensprozess unverzichtbar ist, in Zukunft noch verstärken und mit neuen Aktionsformen fortsetzen werden. Aus den Lösungsansätzen der internationalen Konflikte in Südafrika, Nordirland und weiteren Regionen wissen wir, dass eine starke politische Persönlichkeit, die von der Bevölkerung als Repräsentant anerkannt wird, notwendig ist, um die jeweiligen Gesellschaften und Bevölkerungen zu einem Friedensdialog zu bewegen. Im Falle der kurdischen Frage ist diese Persönlichkeit zweifelsohne Abdullah Öcalan. Das wurde auch durch seine Rolle bei der Beendigung des lang anhaltenden Hungerstreiks erneut deutlich.
Wir grüßen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bustour, allen Voran die Frauen, sowie unser Volk, das uns überall mit großer Sehnsucht nach einer Begegnung mit Abdullah Öcalan in Freiheit und Frieden freudig empfing sowie unsere Freundinnen und Freunde und diejenigen die uns unterstützt haben.

Wir bedanken uns bei Allen, die aktiv an der Aktion mitgewirkt haben. Wir bedanken uns auch bei den offiziellen Stellen und Behörden für Ihre entgegenkommende Haltung. Unser Dank gilt ebenfalls den kurdischen Medien, wie auch den Medien in den jeweiligen Ländern, für ihre Aufmerksamkeit. Wir hoffen auch in Zukunft auf eine gute Zusammenarbeit.

Zum Schluss möchten wir sämtliche Kurdinnen und Kurden sowie die Freundinnen und Freunde des kurdischen Volkes und alle Personen, Einrichtungen und Gruppen, die für das Völkerrecht, die Menschenrechte und Gerechtigkeit wirken dazu aufrufen, den Kampf für die Freiheit Abdullah Öcalans sowie die Freiheit des kurdischen Volkes in Zukunft noch stärker zu unterstützen. Gleichzeitig laden wir die Europäische Union, den Europarat, die Vereinten Nationen sowie alle anderen internationalen Organisationen und Regierungen ein, sich für die Freiheit der Führungspersönlichkeit des kurdischen Volkes einzusetzen und damit einen positiven Beitrag zu einer friedlichen Lösung der kurdischen Frage zu leisten.

Initiative „Free Öcalan“
26.11.2012