An
die internationale Öffentlichkeit
Vor
den Augen der Weltöffentlichkeit werden weiterhin Massaker an Kurdinnen
und Kurden angerichtet. Die Genossin Sakine Cansız, beispiellose Vertreterin
des Frauenwiderstandes, Führungsperson der kurdischen Freiheitsbewegung
und des Kampfes der Befreiung der Frau, und Symbol des Aufstandes und
der Rebellion in der Geschichte Kurdistans, wurde mit einem hinterhältigen
Angriff zusammen mit den Genossinnen Fidan Doğan und Leyla Şaylemez in
Paris ermordet. Zunächst möchten wir dem kurdischen Volksführer Abdullah
Öcalan, der kurdischen Freiheitsbewegung, den kurdischen Frauen und dem
gesamten kurdischen Volk unser tiefstes Beileid bekunden. Als kurdische
Frauen, sind uns die Kräfte, die hinter diesem Massaker und die Gründe
dafür völlig bewusst. Die Verantwortung an dieser Ermordung trägt der
Ansatz der türkischen Regierung, der offen besagt, dass "sowohl Sicherheitsoperationen,
als auch Verhandlungen fortgesetzt werden." Diese Verschwörung wurde
nicht unabhängig von dem Willen der türkischen Regierungspartei AKP und
auch nicht unabhängig von Europa und dem französischen Staat entwickelt.
Falls das Gegenteil behauptet wird, sollten die Täter hinter dieser Ermordung
unverzüglich gestellt und vor dem kurdischen Volk zur Rechenschaft gezogen
werden.
Wir möchten betonen, dass die Übereinkunft, die der türkische Staat und
internationale Kräfte in der Beschlussfassung bezüglich der Kurdenfrage
in der Türkei dem kurdischen Volk aufdrängen möchten, für uns klar und
offensichtlich ist. Das Attentat auf die Frauen Cansız, Doğan und Şaylemez
ist zugleich ein Attentat auf das kurdische Volk und auf kurdische Frauen,
sowie auf den Frieden und den Freiheitskampf. Wir, als die kurdische Frauenbewegung
(Demokratische Freie Frauenbewegung - DÖKH) versprechen, dass uns die
inspirierende Praxis des Widerstands der Genossin Sakine Cansız als ein
Vorbild unseres Freiheitskampfes dienen wird. Mit ihr gemeinsam werden
die Genossinnen Fidan Doğan und Leyla Şaylemez und die Erinnerungen an
sie in unserem Kampf weiter leben. Wir befinden uns in endloser Trauer,
aber diese Trauer und dieser Schmerz werden uns nicht aufhalten. Im Gegenteil,
sie werden den Willen und die Entschlossenheit, die uns zum Sieg führen
sollen, stärken. Vor diesem Hintergrund rufen wir, als kurdische Frauen
und als kurdisches Volk: "Unsere Geduld ist am Ende! Es reicht!"
Niemand soll jemals wieder wagen, den nationalen Willen und die Werte
des kurdischen Volkes anzugreifen. Das kurdische Volk und kurdische Frauen
spielen mit ihrem gerechten Kampf eine entscheidende Rolle in der Geschichte
der sozialen Bewegungen in der Welt. Diese Tatsache muss gebührend anerkannt
und respektiert werden.
Wir verneigen uns mit Respekt im Gedenken an die Genossinnen Sakine Cansız,
Fidan Doğan und Leyla Şaylemez, und rufen dazu auf, diese Ermordung zu
verurteilen, indem jeder Ort so lange in einen Ort des Widerstands umgewandelt
wird, bis die Täter hinter der Ermordung zur Rechenschaft gezogen werden.
Aus diesem Grund rufen wir alle Frauen auf der ganzen Welt, sowie die
Unterstützer des Kampfes für die Befreiung der Frau, dazu auf, diesen
hinterhältigen Angriff zu verurteilen und uns durch Aktionen in Solidarität
beizustehen.
Demokratische Freie
Frauenbewegung (DÖKH), 11.01.2013
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