Berlin:
Protestaktionen aufgrund der Ermordung von Sakine Cansız, Leyla Şaylemez
und Fidan Doğan
Berlin – Am 20.01.13
fanden in mehreren Berliner Einkaufsmalls und U-Bahnen aufsehenerregende
Protestaktionen in Gedenken an die drei am 09.01.13 in Paris ermordeten
kurdischen Politikerinnen Sakine Cansız, Leyla Şaylemez und Fidan Doğan
statt.
Während des Einkaufsrummels im Berliner Gesundbrunnencenter, hallt plötzlich
die Stimme eines Aktivisten durch die Mall: „In Paris wurden drei unserer
Freundinnen, die kurdischen Politikerinnen Sakine, Leyla und Fidan ermordet“.
Gleichzeitig werfen sich drei maskierte Frauen zu Boden. Viele Passantinnen
und Passanten bleiben stehen, von den oberen Etagen der Mall fallen hunderte
Flugblätter mit den Bildern der Ermordeten herunter – beschrieben mit
Sprüchen wie „Drei Lichter erloschen, ein Feuer entfacht! Kein Verbrechen
kann den Kampf um Emanzipation, Freiheit und Gerechtigkeit stoppen!“
Die AktivistInnen führen ebenfalls Transparente mit den Bildern der Ermordeten
mit sich.
J.A. von der YXK-Berlin
erklärt zur Aktion: „Wir haben diese Aktionen zusammen mit der kurdischen
Jugend Berlin durchgeführt ,um einerseits auf die grausamen Morde an unseren
drei Vertreterinnen aufmerksam zu machen und andererseits klarzustellen,
dass wir als kurdische Bewegung nicht durch solche Verbrechen zu stoppen
sind. Bisher wurden mindestens 17.000 Menschen von türkischen Todesschwadronen
ermordet und trotzdem konnte dies unseren Freiheitskampf nicht zum Stillstand
bringen.
Sakine, Fidan und Leyla sind als Führungspersönlichkeiten, insbesondere
auch der kurdischen Frauenbewegung, zur Zielscheibe ihrer Mörder geworden.
Die Frauenbewegung stellt den aktivsten Teil der kurdischen Freiheitsbewegung
dar und kämpft entschlossen für ein Leben in Emanzipation, ohne sexistische
und rassistische Unterdrückung und jenseits kapitalistischer Ausbeutung.
Deshalb wurden sie ermordet. Wir werden ihren Kampf fortsetzen.“
Bei ihren Aktionen in der Berliner U-Bahn, dem Gesundbrunnencenter, dem
Kaufhaus Alexa und den Neuköllner Arkaden zeigten die AktivistInnen ihre
Wut und Trauer über den Mord und erreichten ein weites Publikum.
Die AktivistInnen erklärten: „Wir werden unsere Aktionen fortsetzen bis
die Morde an Sakine, Leyla und Fidan aufgeklärt sind – und langfristig
ein gerechter Frieden in Kurdistan herrscht. Wir fordern alle Menschen
auf, sich an den Aktionen zu beteiligen und selbst Aktionen zu initiieren
– wer schweigt stimmt zu.“
YXK-Berlin, 20.01.2013
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