Pressemitteilung Kurdischer Jugendlicher bei Protesten in Diyarbakir getötet Bei Protesten zum Jahrestag der Entführung und Inhaftierung von Abdullah Öcalan, am 15. Februar 1999, wurde der 19-jährige Şahin Öner in Diyarbakir von einem gepanzerten Polizeifahrzeug des Typs Skorpion überfahren und getötet. „Immer wieder töten türkische Sicherheitskräfte kurdische AktivistInnen und PolitikerInnen im Verlauf von Demonstrationen und Protesten. Seit 2010 starben auf diese Weise 12 Menschen durch Beschuss mit Tränengasgranaten, scharfer Munition sowie durch Überfahren mit Panzerfahrzeugen. Diese systematischen Angriffe auf die Zivilbevölkerung sind nicht hinnehmbar. Es ist unverständlich, dass die Bundesregierung keine Maßnahmen gegen die Verantwortlichen in der Türkei unternimmt und statt dessen weiterhin uneingeschränkt auf sicherheitspolitischer und militärischer Ebene mit der Türkei zusammenarbeitet,“ kritisiert die Bundestagsabgeordnete der Partei DIE LINKE. Heidrun Dittrich. Mehrere Augenzeugen berichteten: „Ein gepanzertes Polizeifahrzeug hat den Jugendlichen überfahren. Wir hatten geschrien, dass sie anhalten sollen, aber sie taten es nicht. Dann lag er auf dem Boden. Als er seinen Kopf bewegt hat, sind sie auf ihn zugekommen, haben ihn an seinem Kragen gepackt und ins Fahrzeug gezerrt.“ In türkischen Medien wurde dagegen berichtet, dass eine Bombe in den Händen des Jugendlichen explodiert sei. Die Nachrichtenagentur DIHA zeigte demgegenüber Fotos des Leichnams mit unversehrten Händen. „Wir trauern mit den Verwandten und der kurdischen Bevölkerung. Wenn die türkische Regierung ernsthaft einen Dialog mit den KurdInnen anstrebt, muss sie auch ernsthafte Schritte gehen. Das sinnlose Töten von Demonstrierenden und die militärische Eskalation des Konflikts muss sofort beendet werden. Die Straflosigkeit von Tätern aus Reihen der Sicherheitskräfte und des Militärs sowie die Vertuschung von deren Vorgehen, muss, wie auch von Human Rights Watch und Amnesty International kritisiert wird, endlich überwunden werden.“ so Heidrun Dittrich, MdB weiter.
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