Erneute polizeiliche Willkürmaßnahme gegen das Kurdistan-Volkshaus Hannover e.V. Mit einer völlig überzogenen Maßnahme überfiel die Polizei Braunschweig mit mindestens 5 Mannschaftswagen und diversen Einsatzbeamte in Zivil am Sonntag, den 10.03.2013 gegen 11:00 Uhr das Kurdistan Volkshaus Hannover e.V. in der Nikolaistraße. Die Durchsuchung fand auf Beschluss des Amtsgerichts Lüneburg statt mit der fadenscheinigen Begründung des Verdachts des Verstoßes gegen das Vereinsgesetz. Die beiden Vorsitzenden
äußerten: "Das Eindringen der Polizisten ist in keinem zumutbaren
Verhältnis und war total überzogen und verbreitete im ersten Augenblick
Angst und Schrecken". Die Polizei beschlagnahmte zunächst verschiedene Magazine, wie das Kurdistan-Report, welches seit Jahrzehnten in ganz Deutschland zu kaufen gibt. Außerdem wurden Bücher die u.a. im Handel erhältlich sind beschlagnahmt, darunter von Abdullah Öcalan, Exemplare des von junge Welt-Autor Nick Brauns und Brigitte Kiechle verfassten »PKK - Perspektiven des kurdischen Freiheitskampfes« und der neu erschienenen Broschüre »Widerstand und gelebte Utopien«, die u.a. ein Interview mit der im Januar in Paris ermordeten PKK-Mitbegründerin Sakine Cansiz enthält. Ihr Vorgehen begründeten die Beamten mit der Aussage " die Bücher sind verboten, Da steht PKK drauf". Das unverhältnismäßige
Vorgehen der Polizei reiht sich unserer Beobachtung nach ein in eine systematische
Kriminalisierung und Einschüchterung der kurdischen Vereine in Deutschland.
Es bestehen erhebliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit dieser polizeilichen Aktion, die sich einreiht in eine Anzahl weiterer Repressionsmaßnahmen gegen das Kurdistan-Volkshaus in Hannover in den letzten Jahren u.a.: a.. Nicht-Bewilligung
von Projektförderung seitens der Stadt Hannover und des Landes unter der
Begründung, auch "Anhänger der PKK" würden den Verein nutzen,
oder der "mehrfachen Erwähnung im Verfassungsschutzbericht seit 2008
des Landes Niedersachen". Der Vorstand des Kurdistan
Volkshaus e.V. (Mala Gel) bezweifelt die Rechtmäßigkeit dieser Maßnahmen
und fragt nach dem demokratischen Verständnis dahinter. YEK-KOM e.V. / Düsseldorf,
11.03.2013
|