Pressemitteilung, 11.04.2013 Kämpfe zwischen Baath- Regime und den kurdischen Volksverteidigungseinheiten weiten sich weiter aus Das Militär des Baath-Regimes setzt seine Angriffe auf den kurdischen Stadtteil von Aleppo Şêx Meqsûd (Sheikh Maqsoud) seit dem 29.März fort. Bei den Angriffen, die das Militär aus der Luft und durch Raketenbeschuss durchführt, sind bisher mindestens 44 Zivilisten getötet und 135 weitere verletzt worden. Unterdessen hat eine Massenflucht der kurdischen Bevölkerung aus Aleppo eingesetzt. So sollen laut den Angaben der Volksräte Westkurdistans allein 250.000 Menschen aus Aleppo in die westkurdische Stadt Afrin ausgewandert sein. In Aleppo lebten vor Ausbruch des Bürgerkriegs in Syrien rund 600.000 Kurdinnen und Kurden. In Afrin befürchten die Mitglieder der Volksräte binnen eines Monats bei ausbleibender Unterstützung eine humanitäre Katastrophe. Die Bevölkerungszahl von Afrin und ihrem Umland sei von 600.000 auf mittlerweile rund 1,5 Millionen angestiegen. Neben den kurdischen Flüchtlingen aus Aleppo erreichen Afrin auch große Flüchtlingsströme aus anderen umkämpften Städten des Landes. Die Nachrichtenagentur Hawarnews berichtet davon, dass eine bewaffnete Gruppe mit dem Namen Gabhet al Nassera bereits am Dienstag zehn LKWs mit Lebensmitteln und medizinischen Hilfsgütern, die für Afrin bestimmt waren, an der Erreichung ihres Zielortes hindern. Ausschreitungen zwischen Kurden und Assad-Truppen nehmen zu Neben den Luft- und Raketenangriffen der Assad-Truppen auf Şêx Meqsûd (Sheikh Maqsoud), ist es in Aleppo seit dem 29. März auch mehrfach zu direkten bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) und den Soldaten des Regimes gekommen. Bei den Auseinandersetzungen hatten beide Seiten zahlreiche Tote zu verzeichnen. Die Angriffe auf den kurdischen Stadtteil begründeten die Regimekräfte damit, dass Kämpfer der Freien Syrischen Armee (FSA) in Şêx Meqsûd eingedrungen seien. Die Demokratische Gesellschaftsbewegung Westkurdistans (TEV-DEM) verurteilte daraufhin in einer schriftlichen Erklärung die Angriffe des Baath-Regime auf die Zivilbevölkerung in Şêx Meqsûd und forderte zugleich die bewaffneten Gruppen der FSA dazu auf, den Stadtteil wieder zu verlassen. Fast zeitgleich zu den Auseinandersetzungen in Şêx Meqsûd wurden auch erstmals bewaffnete Zusammenstöße zwischen den Kräften der YPG und den Truppen des Regimes in der bislang ruhigen westkurdischen Stadt Qamişlo (Qamischli) vermeldet. Während in allen anderen Städten Westkurdistans das Militär des Baath-Regimes durch die Bevölkerung herausgedrängt worden ist, wurde aufgrund der strategischen Wichtigkeit der Stadt Qamişlo für alle Seiten eine Koexistenz Regimestrukturen und des syrischen Militärs mit den kurdischen Selbstverwaltungsstrukturen und den Kräften der YPG in der Stadt geduldet. Während bislang Qamişlo vom Bürgerkrieg im Rest des Landes verschont blieb, werden seit Anfang April auch hier immer bewaffnete Auseinandersetzungen gemeldet. Auch in der nordsyrischen Provinz Heseke (al-Hasaka) wurden am 9. April bewaffnete Auseinandersetzungen vermeldet. Dort hatten regimenahe bewaffnete Gruppen versucht einen Stützpunkt der YPG anzugreifen. Bei den Gefechten wurden drei Mitglieder der angreifenden Gruppen getötet. Al-Nusra bereitet sich auf Angriff in Rimelan vor Laut Informationen des PYD Europavertreters Hassan Mohamed Ali bereitet sich die islamistische Al-Nusra-Front auf einen Angriff auf das von der YPG kontrollierte Gebiet im westkurdischen Rimelan (Rumelan)vor. Rimelan ist das erdölreichste Gebiet Westkurdistans und wird seit Anfang März von den Kräften der YPG kontrolliert. Auch bestehe ein erneuter Angriffsversuch der zur Al-Qaida gehörenden Al-Nusra-Front in Serê Kaniyê (Ras al-Ain). In Serê Kaniyê war es bereits in der Vergangenheit immer wieder zu starken bewaffneten Auseinandersetzungen gekommen. Islamistische Gruppen, die von der Türkei finanziell und militärisch ausgerüstet wurden, versuchten immer wieder vergeblich die Stadt einzunehmen und griffen die Kräfte der YPG an. Hierbei nutzten sie die Türkei als Rückzugsgebiet für ihre Angriffe. Mitte Februar unterzeichnete die YPG und die FSA allerdings ein Friedensabkommen für Serê Kaniyê. Seitdem wurden bislang keine bewaffneten Auseinandersetzungen vermeldet. Für weitere Informationen und Rückfragen stehen wir gerne unter der Nummer 069-84772084 zur Verfügung. Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V. Civaka Azad - Kurdisches
Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.
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