Pressemitteilung

700 Zivilisten in Westkurdistan(Nordsyrien) entführt

Erneut schwere Auseinandersetzungen zwischen Kurden und Teilen der FSA

Die westkurdische Nachrichtenagentur Hawarnews (ANHA) vermeldete in den Abendstunden des 27.05, dass bewaffnete Gruppen, die zur Freien Syrischen Armee gehören, mehr als 700 kurdische Zivilisten entführt haben. Die Entführung ereignete sich auf der Strecke zwischen Aleppo und Afrin. Diese Meldung wurde durch eine Quelle, die der FSA nahe steht gegenüber ANHA bestätigt. Die entführten Zivilisten werden demnach in Marei, einem Vorort von Aleppo, festgehalten. Marei befindet sich unter der Kontrolle der islamistischen Liva el Tevhid Brigaden. Dieselbe Quelle erklärte gegenüber ANHA, dass die Entführten im Keller eines Gebäudes eingesperrt sind, wo sie Folter ausgesetzt sind und kaum Essen und Trinken bekommen.

Bereits seit dem 24.05. sind in Afrin bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) und bewaffneten Gruppen ausgebrochen. Die Auseinandersetzungen begannen, nachdem die Mitglieder der bewaffneten Gruppen einen großangelegten Angriff auf die Stadt starteten. Bei den Gefechten kamen mindestens 38 Angreifer und drei Mitglieder der YPG ums Leben.

Auch in der Nähe der westkurdischen Grenzstadt Ras al-Ain (Serê Kaniyê) kam es am 26.Mai zu einem Angriff auf einen Stützpunkt der YPG durch eine FSA Gruppe. Die Gruppe mit dem Namen Cebhet El-Nesra hat bei dem Angriff in dem Dorf Til Xelaf zwei Mitglieder der YPG entführt und unter Einsatz von Folter ermordet.

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26.05.2013

Weitere militärische Auseinandersetzungen in Westkurdistan

Auf ein Dorf bei Afrin wurde am Samstag ein Anschlag verübt. Hinter dem Anschlag sollen einige radikal islamistische und kurdische Gruppen stecken.

Verschiedene Gruppen, die sich unter dem Dach der freien syrischen Armee bewegen, haben am 25. Mai das Dorf Akibiye bei der Stadt Afrin angegriffen. Es kam zu heftigen Auseinandersetzungen mit den Volksverteidigungseinheiten YPG; 17 Kämpfer der Angreifer kamen dabei ums Leben. Außerdem konnten zwei Panzer und drei Maschinengewehre von den Einheiten der YPG vernichtet werden. Die Entscheidung zu dem Angriff soll durch die Initiative der Gruppe Liva el Tevhid getroffen worden sein. An den Unruhen beteiligten sich radikal islamistische Gruppen wie Liva el Fatih, Devlul Islamiye und Gruppen namens Liva Selahaddin und Liva Yusuf-ul Azme. Von den zwei letztgenannten Gruppen ist bekannt, dass sie Verbindungen zu der Partei Azadi von Mustafa Cuma haben, welche seinen Sitz in der Autonomen Region Kurdistan(Nordirak) hat.

Bei den Gefechten wurde Bawer Mustafe, einer der Kommandanten der Gruppe Salahaddin schwer verletzt. Auffallend ist, dass die Angriffe nach der Schließung der Grenzen zwischen West-und Südkurdistan am 19. Mai stattfanden.

Es gibt Informationen, die besagen, dass die Gruppe Liva Tewhid vor kurzer Zeit an einer Versammlung in der Türkei teilnahm. Es wird behauptet, dass die Gruppe Fatih von der Türkei gegen die Kurden unterstützt wird, und sogar mit dieser Absicht gegründet worden ist. Die Gruppe Selahaddin hatte schon zuvor in Halep an den blutigen Angriffen teilgenommen.

Ein schwer erreichbarer Plan

Was soll mit diesen Auseinandersetzungen erreicht werden? Während manche Gruppen den Kampf gegen die Kurden ablehnten, wollten die Gruppen, die sich an den Angriffen beteiligten, die von den Kurden kontrolliere Stadt Afrin den Kurden entziehen. Es soll geplant sein, die Straßen nach Afrin zu blockieren, um anschließend die strikte Umsetzung eines Embargos durchsetzen zu können. Jedoch halten kurdische Quellen diese Ziele für unmöglich. Denn diese Gruppen befinden sich zurzeit in einem stark geschwächten Zustand.

Im Gegensatz dazu wachsen die kurdischen Kräfte zahlenmäßig täglich an. Es gibt auch Informationen darüber, dass die Bevölkerung an manchen Orten an der Seite der YPG kämpft.

Auseinandersetzung in Serê Kaniyê: Vier Angreifer getötet

Bei einem Angriff auf einen YPG-Kontrollpunkt bei der westkurdischen Stadt Sere Kani sind vier Angreifer ums Leben gekommen; zwei YPG-Kämpfer wurden bei der Auseinandersetzung verletzt.

Laut einer Meldung der Hawar Nachrichten Agentur (ANHA) fand der Angriff auf den YPG-Kontrollpunkt in dem Dorf Til Xelaf statt, das drei Kilometer von der Stadt Serê Kaniyê entfernt liegt. Der Angriff konnte von den YPG zurückgeschlagen werden.

Erklärung der YPG gegen die Angriffe

Die YPG-Hauptkommandantur gab eine Erklärung zu den Angriffen auf die YPG-KämpferInnen in Afrin, Kobani und Til Temir ab.

In dieser Erklärung macht sie darauf Aufmerksam, dass es weiterhin in Kobani, Til Temir und Serê Kaniyê zu Angriffen auf das kurdische Volk kommt. Diese Angriffe seien jedoch kein Zufall sondern „Angriffe gegen die Errungenschaften und Werte des kurdischen Volkes, die aus einem Zentrum gesteuert werden“.

Die Angriffe in Afrin sind gegen den starken Willen der kurdischen Bevölkerung gerichtet, sie werden mit dem Ziel geführt, dass sich die Bevölkerung ergeben soll.

Es ist offensichtlich dass diese Banden nicht das Baas-Regime als Gegner sehen. Die Angriffe haben das Ziel, einen inneren Konflikt zwischen den Gegnern des Baas-Regimes zu schaffen.

Die YPG-Hauptkommandantur ruft die Bevölkerung der Stadt Afrin auf, eine Einheit zu bilden und eine Widerstandsbewegung zu organisieren, um die Pläne, die sich gegen das kurdische Volk richten, zunichtezumachen. Die YPG werde, „egal wie groß das Opfer sein wird, auf ihrer Verteidigungslinie bleiben und sich gegen die Angriffe verteidigen. Die Angriffe auf die kurdischen Gebiete werden nicht ohne Antwort bleiben“.

Quelle: ANF, 26.05.2013, ISKU

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