Zur
bundesweiten Demonstration am 16. November 2013 in Berlin
Rojava, Gezi, Amed, Berlin – kein Frieden ohne Freiheit!
Im Mai 2013 hat die Kampagne Tatort Kurdistan den Aufruf „Friedensprozess
unterstützen – PKK-Verbot aufheben! für eine bundesweite Demonstration
in Berlin am 16. November gestartet. Anlass ist der 20. Jahrestag des
Betätigungsverbots für die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in Deutschland.
Wir unterstützen damit den zum kurdischen Neujahrstag Newroz nochmals
bestärkten Vorschlag des PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan für einen Friedensprozess
in der Türkei.
Eine positive Antwort der türkischen Regierung auf diesen Vorschlag und
den am 8. Mai begonnenen Rückzug der PKK-Kämpferinnen und -Kämpfer blieb
leider aus. Gleichzeitig wurde der Bau von Militärbasen und Staudämmen
in den kurdischen Landesteilen ausgeweitet. Daraufhin hat die kurdische
Guerilla ihren Rückzug vom Staatsgebiet der Türkei ausgesetzt. Der Friedensprozess
ist in Gefahr, auch weil eine aktive diplomatische Unterstützung aus Europa
ausbleibt. Der deutsche Staat setzt die Unterdrückung politisch aktiver
Kurdinnen und Kurden fort. So gab es in den letzten Monaten die ersten
Verurteilungen zu mehrjährigen Haftstrafen nach § 129b Strafgesetzbuch
wegen Mitgliedschaft in bzw. Unterstützung einer „ausländischen terroristischen
Vereinigung”.
Fehlende Dialogbereitschaft zeigte die türkische Regierung auch angesichts
des Ende Mai in Istanbul begonnenen Gezi-Aufstands. Die Antwort war brutale
Polizeigewalt und die Kriminalisierung des Protestes als „Terrorismus",
das gleiche Vorgehen wie gegen die kurdische Bevölkerung im Südosten der
Türkei seit Jahrzehnten. Viele der Protestierenden haben nach dieser Erfahrung
ihre Einstellung zu den Kurdinnen und Kurden geändert. Der Ruf „Es lebe
die Geschwisterlichkeit der Völker" hat die Hoffnung vieler Menschen
zum Ausdruck gebracht.
Die ungelöste kurdische Frage und die in Syrien ausgetragenen regionalen
und globalen Konflikte betreffen den ganzen Mittleren Osten. So tragen
zur Zeit Al-Qaida und andere islamistische Gruppen Krieg und Terror in
die kurdisch besiedelten Gebiete Nordsyriens, nach Rojava (Westkurdistan).
Der Aufbau einer demokratischen Autonomie mit einem gleichberechtigten
Zusammenleben aller ethnischen und religiösen Gruppen in Rojava ist bedroht.
Die Türkei unterstützt den islamistischen Terror gegen Kurden und andere
Min-derheiten in Syrien. Deutschland als NATO-Partner deckt diese Politik,
unter anderem mit den im Sommer 2012 in der Türkei stationierten Patriot-Raketen
und Bundeswehr-soldaten.
Einen gerechten und dauerhaften Frieden kann es nur geben, wenn auch die
Befreiung von Unterdrückung, Ausbeutung und Verarmung gelingt, mit der
Freiheit der Frauen und Geschlechter als dringlichster Aufgabe. Die kurdische
Freiheitsbewegung kämpft in diesem Sinne entschlossen für eine demokratische
Friedenslösung für alle Menschen im Mittleren Osten. Darum sollte sie
sich in Deutschland und Europa frei betätigen können:
Schluss mit dem PKK-Verbot und der Verfolgung nach § 129b – unterstützt
die Demonstration am 16. November in Berlin!
Kampagne Tatort Kurdistan, 19. September 2013
Webseite: www.friedenstattverbot.blogsport.de
Kontakt und Unterzeichnung des Aufrufs per E-Mail an: tatort_kurdistan@aktivix.org
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