Kurdische
Frauen rufen zur Solidarität mit Ayşe Gökkan auf! – PDF-Datei
Die Bürgermeisterin
der kurdischen Stadt Nisêbîn (Nusaybin) Ayşe Gökkan ist am 31. Oktober
in den unbefristeten Hungerstreik getreten. Sie protestiert mit ihrer
Aktion gegen den geplanten Mauerbau an der türkisch-syrischen Grenze von
Seiten der Türkei.
Am 12. Oktober begann die türkische Regierung mit dem Bau einer Mauer
an der türkisch-syrischen Grenze zwischen Nisebin (Nusaybin)auf türkischer
Seite und Qamişlo (auf syrischer Seite). Angeblich will die türkische
Regierung die Grenze zu Syrien mit der Mauer „sichern“. Die AKP-Regierung
eskaliert damit erneut die Angriffe gegen die kurdische Bevölkerung und
ihre Freiheitsbewegung. Dies geschieht in einer Phase, in der die politische
Lösung der kurdischen Frage erstmals in greifbare Nähe gerückt war und
ein Dialog der Konfliktparteien begonnen hatte.
Der Mauerbau ist Teil einer Isolations- und Embargopolitik gegen die kurdischen
Gebiete in Rojava (Westkurdistans/Nordsyrien). Die Bevölkerung von Rojava
leidet unter akutem Lebensmittel- und Medikamentenmangel, während die
Türkei die Situation durch Maßnahmen, die einen Grenzhandel unmöglich
machen sollen, verschärft. Bereits am 30. Oktober hatte Gökkan einen Sitzstreik
an der türkisch-syrischen Grenze inmitten eines Minengebiets begonnen.
Gökkan erklärte, dass sie ihre berechtige Aktion fortsetzen werde, bis
der Mauerbau vollständig eingestellt wird. Zudem erklärte Ayşe Gökkan,
dass sie, obwohl sie die Bürgermeisterin von Nisêbîn sei, welches direkt
an der Grenze liegt, bisher vom türkischen Staat keinerlei Informationen
zum Mauerbau erhalten habe.
Die türkische Regierung will die Grenze zwischen den KurdInnen, die für
die dort lebende Bevölkerung ohnehin die bedeutungslos ist, verstärken.
So betrachtet die lokale Bevölkerung Nisebin auf der türkischen Seite
und Qamişlo auf der syrischen Seite der Grenze als eine Stadt, die auch
durch eine künstlich geschaffene Grenze nicht voneinander getrennt werden
kann. Auch steht das Mauerbauprojekt für Gökkan in direkter Verbindung
zur Politik der Türkei gegenüber Rojava. „Die Türkei betrachtet Rojava
als eine Gefahr für sich. Sie versucht daher die Revolution dort zum Ersticken
zu bringen. Das Ziel der Mauer ist es, Rojava weiter zu isolieren, das
Gebiet von den KurdInnen jenseits der Grenzen abzukapseln", so Gökkan
in einer Erklärung.
Cenî-das Kurdische Frauenbüro für Frieden e.V. unterstützt die Forderungen
der kurdischen Bevölkerung und den Protestakt der Bürgermeisterin Ayşe
Gökkan. Denn der Krieg und die Repression gegen die kurdische Bevölkerung
in der Türkei und Syrien, aber auch der wachsende Widerstand gegen die
menschenverachtende Politik der AKP-Regierung, haben ein Ausmaß erreicht,
welches die Dringlichkeit einer politischen Lösung der kurdischen Frage
stärker denn deutlich macht. Auch um weiteren Schaden für die Gesundheit
der Bürgermeisterin Ayşe Gökkan zu verhindern, vor allem aber, weil wir
ihre Forderung rückhaltlos unterstützen, rufen wir alle Frauen- und Menschenrechtsorganisationen,
die EU und UN-Gremien auf, umgehend tätig zu werden:
• Solidarität mit der Hungerstreikaktion von Ayşe Gökkan!!!
• Weg mit der „Mauer
der Schande!!!
• Unterstützung für
den gerechten Kampf der Bevölkerung Kurdistans für ein Leben in Freiheit
und Würde!!!
Die Zeit ist reif
und drängt - für eine politische Lösung der kurdischen Frage!
Düsseldorf, 04. November 2013
CENÎ - Kurdisches
Frauenbüro für Frieden e.V. ; Corneliusstrasse 125; D- 40215 Düsseldorf
Tel.: 0049 (0) 211 598 92 51; E-mail: ceni_frauen@gmx.de
Quelle: ANF-News, Erklärung BDP und ISKU-Informationsstelle Kurdistan
31.10.2013
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