Dersim
1937/38 - 77 Jahre danach
Das Schweigen über das Dersim-Massaker und andere Massenhinrichtungen in der Türkei muss gebrochen werden!Am 4. Mai 2014 jährt sich zum siebenundsiebzigsten Mal das Massaker an den alevitischen Kurden in Dersim, der letzte und größte der Aufstände, in dem das kurdische Volk sich gegen die Assimilierungs- und Unterdrückungspolitik durch den kemalistischen Staat erhob. Ca. 80.000 Menschen, überwiegend Frauen und Kinder wurden auf grausamer Weise getötet, über 100.000 Menschen zur Deportation gezwungen. Die Anerkennung und Aufarbeitung des Massakers auf staatlicher Ebene und in der Gesellschaft ist bis heute jedoch noch nicht vollzogen worden. Die türkische Geschichte ist
zugleich eine Geschichte der Massaker Die Forderung zur Abschaffung der "Tunceli-Gesetze" und Gewährung einer Verwaltungsreform und nationaler Rechte wurden mit Einmarsch der türkischen Armee geantwortet. Ein kurdisches Verhandlungsangebot wurde abgelehnt. Am 18. November 1937 wurde Seyid Riza mit zehn seiner Gefolgsleuten hingerichtet. Nach der Ermordung Seyid Rizas ging der Widerstand aber weiter. Daraufhin marschierte die türkische Armee über 100.000 Mann in Dersim ein, um den Aufstand niederzuwerfen. Tausende Kurden, darunter viele Frauen und Kinder, wurden Opfer der türkischen Bomben, Granaten und des Giftgases sowie hunderte zur Flucht gezwungen. Heute sind die Tragödie des Dersim-Aufstandes noch in deutlicher Erinnerung. Die Wunde ist immer noch nicht geheilt. Der türkische Staat hat bis jetzt dieses Massaker weder anerkannt noch sich in irgendeiner Weise entschuldigt. Ungelöste kurdische Frage -
Teil der türkischen Staatsideologie Auch das jüngste Massaker von
Roboski darf nicht vergessen werden! Wir müssen durch unsere Zusammenarbeit und Solidarität uns für die internationale Anerkennung dieser Massaker einsetzen - Diesen Weg müssen wir alle kritisch begleiten. Des Weiteren ist es von hoher
Notwendigkeit, dass der Friedensappell von Abdullah Öcalan, gehört und
dementsprechend von Seiten des türkischen Staates und der Regierung zu
praktischen Handlungen kommt. YEK-KOM e.V. / Düsseldorf, 04.05.2014 YEK-KOM Föderation der kurdischen Vereine in Deutschland e.V. Graf-Adolf-Straße 70a, 40210 Düsseldorf, Tel.: +49(0)2111711452, Fax:+49(0)2111711453, E-Mail: yekkom@gmx.net |