Solidarität mit Rojava Revolution – Lasst und das Embargo durchbrechen!Rojava – Der Hoffnungsschimmer im syrischen BürgerkriegWar der Aufstand in Syrien am Anfang ein rechtmäßiger Aufstand gegen ein überkommenes autoritäres Regime, so ist er in den letzten drei Jahren zu einem Stellvertreterkrieg geworden, in welchem es um Macht- und Interessenspolitik geht. Weder dem Westen und ihren Handlangern in diesem Krieg auf der einen, noch Russland und das Assad-Regime auf der anderen Seite geht es um Demokratie und die Freiheit der Menschen in Syrien, sondern allein um ihre politischen Interessen. Zudem ist Syrien mittlerweile zu einem Hort radikal-islamistischer Gruppierungen (Al-Nusra-Front, ISIS, Islamische Front, u.v.a.) verkommen, die allen „Ungläubigen“ sprich die, die nicht in ihr menschenverachtendes Weltbild passen, den Krieg erklären und sie mit allen Unmenschlichkeiten wie u.a. Folterungen, Enthauptungen, etc. bekämpfen. Das Zwischenergebnis des Krieges – Alle gegen Alle – sind etwa 150.000 Tote, 2,6 Millionen Menschen, die ins Ausland flohen und rund neun Millionen Binnenflüchtlinge. Aber es gibt auch Hofnung: Denn inmitten des seit dem Frühjahr 2011 anhaltenden Bürgerkriegs, hat sich im vorwiegend von Kurden belebtem Nordosten des Landes ein alternatives Gesellschafskonzept entwickelt, welches aufzeigt, wie ein anderes Syrien aussehen kann. Denn in Rojava, so wird die Region von den Menschen vor Ort bezeichnet, sind demokratische Selbstverwaltungsstrukturen errichtet worden, in denen neben den KurdInnen auch andere Bevölkerungs-, Glaubens- und Religionsgemeinschaften wie u.a. die dort lebenden AraberInnen, AssyrerInnen, AramäerInnen, ArmenierInnen sowie alevitische, ezidische und weitere christliche Gruppen eingebunden sind. Ein weiterer Eckpfeiler dieses Systems ist die Selbstorganisierung der Frauen und der Jugend, die im politischen Leben in Rojava selbstbewusst aufreten, sich autonom organisieren und so die patriarchalen bzw. gerontokratischen Strukturen in der Region aufbrechen. Rojava – Der Schrecken der autoritären Herrscher Doch dieses Gesellschaftssystem ist vielen auch ein Dorn im Auge. Das Baath-Regime, die Freie Syrische Armee FSA und die Islamisten / Djihadisten bekämpfen entweder aktuell oder haben im Laufe des Bürgerkriegs vergeblich die Revolution von Rojava bekämpft. Sie alle eint die Angst vor einem demokratischen System, welches keine externe oder interne Ausbeutung und Unterdrückung der Menschen mehr akzeptiert. Und gegen all diese Angriffe konnte sich die Rojava-Revolution bislang verteidigen, denn sie genießt die bedingungslose Unterstützung der dort lebenden Bevölkerungsgruppen. Neben dem offenen bewaffneten Kampf setzen die Gegner der Rojava-Revolution auf eine brutale Politik des Aushungerns. Die gesamte Region ist einem Embargo ausgesetzt. Neben der Türkei, dem Baath-Regime und den Islamisten/Djihadisten verhindert auch die Demokratische Partei Kurdistans (KDP) unter dem Vorsitz von Mesûd Barzanî aus dem benachbarten Nordirak/Südkurdistan die Einfuhr von Lebensmitteln, Medikamenten und weiteren notwendigen Hilfsgüter. Die Lage ist bedrohlich, auch weil in Rojava nun etwa 1,2 Mio. Binnenflüchtlinge aus dem Süden Syriens leben. Zuletzt hat die KDP den Grenzübergang komplett dicht gemacht und dort einen zwei Meter breiten und drei Meter tiefer Graben/Erdmauer gezogen. Derzeit ist nach Rojava nur noch ein einziger Grenzübergang über den Irak offen. Wir protestieren heute hier gegen das Embargo gegen Rojava! Wir verurteilen alle Mächte, die an dieser Politik beteiligt sind, allen voran die südkurdische KDP! Solidarisiert euch mit der Rojava-Revolution und unterstützt die Menschen vor Ort! YEK-KOM e.V. / Düsseldorf, 07.05.2014 YEK-KOM Föderation der kurdischen Vereine in Deutschland e.V. Graf-Adolf-Straße 70a, 40210 Düsseldorf, Tel.: +49(0)2111711452, Fax:+49(0)2111711453, E-Mail: yekkom@gmx.net |