Die Volksverteidigungskräfte
YPG und YPJ als Garantin der Revolution
Heute, den 06.05.14
hatten wir die Gelegenheit einen Tag mit den Volksverteidigungskräften
YPG und YPJ zu verbringen. Wie besuchten die Akademie „Şehit Jînda“ und
lernten die Abschlussklasse der Kommandantinnen und Kommandanten kennen.
Die Akademie liegt zwischen den Kornfeldern des Kantons Cizîre und besteht
aus traditionell mit Lehm gebauten Häusern wie in den Dörfern. An dieser
Schule gehen Kämpferinnen und Kämpfer der YPG/YPJ ihre ersten Schritte
Ihrer Ausbildung zu KommandantInnen. Wider Erwarten waren diese angehenden
KämpferInnen ganz unterschiedlichen Alters und hatten alle schon Kampferfahrung.
Viele haben ihre erste Kampferfahrung schon in frühen Jugendjahren gemacht,
als sie ihre Viertel oder Dörfer gegen Truppen des Regimes, der ISIS oder
der FSA verteidigten. Nun befinden sich diese Menschen zwischen ab ca.
19 Jahren, an der Akademie und machen eine Ausbildung in der insbesondere
auf die politische Bildung Wert gelegt wird. Wie ein Kommandant, Heval
Rustem betonte, ist der Verstand die stärkste Waffe und der Mensch steht
im Mittelpunkt des Kampfes. So sieht er die Befreiung der Frau und insbesondere
den Kampf gegen die eigene männlich-patriarchale Identität als eine der
schwersten Schlachten, die zu kämpfen sind, um gesellschaftlich wirksam
zu bleiben. Die YPG und die YPJ versteht sich als überparteiliche Organisation,
sie sind aber ganz klar humanistischen Werten wie Frauenbefreiung, Zusammenleben
aller gesellschaftlichen Gruppen und einem Leben in Basisdemokratie, jenseits
der kapitalistischen Moderne verpflichtet. Als die AbsolventInnen der
Akademie ihren Eid leisteten, schworen sie auf das Paradigma einer geschlechterbefreiten,
ökologischen und demokratischen Gesellschaft. An der YPG und YPJ nehmen
auch immer mehr AraberInnen, AssyrerInnen und Mitglieder der anderen ethnischen
Identitäten in Rojava teil.
Die Auseinandersetzung mit der aktuellen politischen Lage, aber auch den
Geschlechterverhältnissen findet nicht nur im Unterricht statt, sondern
auch in Form von selbstorganisierten Theaterstücken. Die Sketche bei der
Moral Veranstaltung drehten sich um die feudale Gesellschaft und deren
tiefgründige Veränderung, vor allem durch die Frauen der kurdischen Freiheitsbewegung,
und um die schmutzige Rolle der der südkurdischen KDP nahestehenden kurdischen
Parteien. Die KämpferInnen trugen Gedichte und revolutionäre Lieder vor.
Die Stimmung unter den AktivistInnen war sehr solidarisch und positiv
entschlossen, was sich auch in vielen Interviews, die wir führen konnten,
gezeigt hat.
Delegation Kampagne
TATORT Kurdistan, 9.5.2014
http://tatortkurdistan.blogsport.de
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