Pressemitteilung, 20.05.2014Repressionen in Südkurdistan (KRG): PDK führt Razzien gegen die Opposition durchDie Sicherheitskräfte der PDK (Demokratische Partei Kurdistans) haben am 19. Mai in den südkurdischen/nordirakischen Städten Hewler (Erbil), Dihok (Dohuk) und Zaxo bei Razzien gegen verschiedene politische Einrichtungen mindestens 25 Oppositionelle festgenommen. Bei den betroffenen Einrichtungen handelt es sich um die Vertretung des Kurdistan Nationalkongresses (KNK) in Hewler, um Büros der Partei für eine demokratische Lösung (PÇDK), sowie um Einrichtungen der Vereins der Freien Frau in Kurdistan (RJAK) und des Patriotischen Jugendzentrums. Auch betroffen von den Razzien waren JournalistInnen der Nachrichtenagentur Dicle (DIHA) und der Zeitschrift Roji Welat. Weder über den Grund der Festnahmen noch über Ort und Zustand der festgenommenen Personen gibt es derzeit Informationen. Am Vortag hatte die PDK öffentlich die PÇDK auf die Zielscheibe gesetzt und für illegal erklärt. Grund hierfür war, dass Mitglieder und Sympathisanten der PÇDK mit einer Kundgebung vor dem Parlament den Opfern des Hewler Massakers gedacht hatten. Bei dem Massaker von Hewler wurden im Mai 1997 insgesamt 62 Mitglieder der PKK durch die Kräfte der PDK ermordet, nachdem die PDK im sogenannten "Südkrieg" auf der Seite der Türkei der PKK den Krieg erklärt hatte. Die damals ermordeten PKK-Mitglieder befanden sich zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Südkriegs in Südkurdistan, 47 von ihnen waren als Kriegsverwundete dort. Die aktuellen Festnahmeoperationen der PDK stehen im Zusammenhang mit ihrer Politik in Rojava/Nordsyrien sowie ihrer engen Kooperation mit der türkischen AKP-Regierung. Gemeinsam mit der AKP setzt die PDK die Region in Rojava einem wirtschaftlichen Embargo aus. Der Grenzübergang Semalka zwischen Rojava und Südkurdistan wurde von der PDK komplett abgeschottet und im gesamten Grenzverlauf sind Gräben gezogen worden. In einer ersten Stellungnahme verurteilte der Kurdistan Nationalkongress (KNK) mit Sitz in Brüssel die Festnahmen und forderte die PDK dazu auf, alle festgenommenen Personen wieder freizulassen. Für weitere Informationen und Rückfragen stehen wir gerne unter der Nummer 069-84772084 zur Verfügung. Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.
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