Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V. – Cenî
PF 10 18 05 , D-40009 Düsseldorf
tel. +49 (0) 211 59 89 251, fax: +49 (0) 211 59 89 253
Email : ceni_frauen@gmx.de, Web: www.ceni-kurdistan.de

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Bevölkerungs- und Glaubensgemeinschaften des Mittleren Osten erleben eine der größten Tragödien der Menschheit. IS, genannt Islamischer Staat, verübt brutale Massaker an Völkern und Glaubensgemeinschaften, welche mittelalterliche Brutalität übersteigt. Zivilisten werden geköpft, erschossen und gefoltert. Frauen werden auf den aufgebauten Sklavinnen- Märkten verkauft und vergewaltigt. 2000 Frauen wurden bereits verschleppt und vergewaltigt.

Seit Anfang des Bürgerskrieges 2011 haben die menschenverachtenden und bestialischen Angriffe der IS in Rojava/Nordsyrien gegen den Widerstand des kurdischen Volkes große Niederlagen erlebt. Diese greifen nun die Grenzstädte zu Nordsyrien, Rabia und Sengal, an. Das Hauptziel dieser Angriffe sind eine ethnische und religiöse Säuberung und die Gründung eines homogenen islamischen Staates. Die Terrorgruppe IS, fingen am 03. August 2014 an, ihre Angriffe gegen die Stadt Sengal, eine der wertvollsten und heiligen Region der ezidische Kurden, fortzusetzen. Gleichzeitig marschierten die Terrorgruppe IS in Richtung UN-Flüchtlingscamp Maxmur, welche 40 km von der Hauptstadt der südkurdischen Autonomregion Hewler entfernt ist.

Die kurdischen Verteidigungseinheiten YPG Rojava und die HPG (Volksverteidigungskräfte, bewaffnete Guerillakräfte der PKK) brachten ein großen Teil der ethnischen Minderheiten, unter anderem ezidische Kurden und alevitischeTürkmenen in sichere Regionen. Während Verteidigungseinheiten gegen IS in UN-Flüchtlingscamp Maxmur, in Rabia und in Sengal kämpften, wurden zugleich die Menschen, die ins Gebirge Sengals geflüchtet waren mit Nahrungsmitteln versorgt und in sichere Regionen untergebracht. Allerdings erleben die Menschen, die vor Furcht in die Sengal-Berge geflüchtet sind, eine Tragödie. 300 000 ezidische Kurden sind auf der Flucht.

Als Resultat dieser Angriffe sind bereits 700 Menschen, überwiegend Kinder und Ältere, durch den Mangel an Wasser und Essen gestorben. Die Zahl vergrößert sich mit jedem Tag. Bereits 4000 Zivilisten wurden getötet und 5000 entführt, darunter viele Frauen, Kinder und Jugendliche. Die, die dem menschenrechtsverachtenden IS alle Arten von Unterstützung bieten, sowie die Staaten, die zu diesem Massaker schweigen, sind Mitverantwortliche. Vor allem die Türkei, Saudi Arabien, Qatar, die USA und EU-Staaten tragen Mitverantwortung an diesen Morden. Der Menschheit gegenüber wird ein Verbrechen begonnen.

Wir als Ceni - kurdisches Frauenbüro für Frieden und die internationale Vertretung der kurdischen Frauenbewegung rufen alle Menschen, insbesondere die Frauenrechtaktivistinnen und Initiativen dazu auf, für Frieden, Emanzipation der Frauen und für die Freiheit der Völker, gegen die Verachtung der Menschenwürde aktiv zu werden und ihre Stimme zu erheben. Wir rufen alle dazu auf, den Menschen, die in die Bergen von Shengal geflüchtet sind, humanitäre Hilfe zu leisten.

• Wir fordern, dass eine UN-Beobachtungsdelegation dringend nach Süd-Kurdistan reist.

• Insbesondere sind Frauenorganisationen gefordert eine gemeinsame Solidarität und Verantwortung für ezidischen Kurden in Shengal zu tragen

• Als Ceni starten wir eine humanitäre Hilfskampagne für die Bevölkerung Shengals. Wir rufen alle Menschen besonders Frauen, Institutionen, Humanitäre Einrichtungen ein, sowohl materielle als auch humanitäre Hilfe zu leisten.

Für humanitäre Hilfe
Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V. – Cenî
Stichwort: Spende für Sengal
IBAN: DE14 3005 0110 1004 4397 15
BIC: DUSSDEDDXXX

___________________________________________________________________________
Internationale Vertretung der kurdischen Frauenbewegung
E.mail: kurdish.women.movement@gmail.com
Tel: +41 (0) 789298832

 
Informationsdossier von Cenî | PDF
Erklärung von Cenî | PDF