AUFRUF ZUR FESTIVAL-KUNDGEBUNG AM 13. SEPTEMBER IN DÜSSELDORF

Unter dem Motto „Freiheit für Abdullah Öcalan – Status für die Kurden“ führen wir als Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland NAV-DEM am 13. September 2014 in Düsseldorf eine große Festival-Kundgebung durch.

Der Mittlere Osten, Heimat Hunderttausender in Deutschland lebender Kurden, Armenier, Aramäer, Türken, Christen, Muslime und Aleviten gleicht einem Pulverfass. Ethnisch und konfessionell konnotierte Kriege, mit Genozid- Charakter, haben die gesamte Region erfasst.

Folter, Vergewaltigungen, Entführungen und Massenhinrichtungen kennzeichnen den brutalen und menschenverachtenden Vormarsch des Terrornetzwerkes „Islamischer Staat“. Die IS ist ein Konstrukt, das seine Wurzeln in der verheerenden Politik hat, die internationale und regionale Kräfte in der Region zugunsten ihrer Interessen haben walten lassen. Denn diese Interessen waren und sind es, welche die IS zu dieser Stärke verholfen haben. Die von den USA und ihren Bündnispartnern erfolgte Auflösung der irakischen Armee und der sunnitischen Baath-Partei sowie die Unterstützung des Schiiten Al-Maliki, der die Desintegration der Sunniten in den politischen Prozess des Irak fortsetzte, sind ebenfalls determinierende Faktoren hierbei. Trotz eindeutiger Hinweise auf finanzielle, logistische und militärische Unterstützung durch Staaten wie die Türkei, Kathar und Saudi-Arabien zieht die internationale Staatengemeinschaft, erneut entsprechend ihrer Interessen, keine Konsequenzen.

Für den Ausweg aus dem Chaos im Mittleren Osten bedarf es eines Politikwechsels, der nicht auf ethnische und konfessionelle Polarisierung setzt, sondern Demokratie und Freiheit als höchste Maxime festsetzt und verteidigt. Diesen „dritten Weg“, die demokratische Autonomie, gehen die Völker, Kulturen und Religionen in Rojava, dem kurdischen Teil Syriens. Aber auch die Kurden in der Türkei streben eine demokratisch strukturierte Türkei an, welche ein selbstbestimmtes Leben aller Ethnien und Religionen garantiert. In diesem Zusammenhang ist die Erklärung des politischen Repräsentanten des kurdischen Volkes, Abdullah Öcalan, anlässlich Newroz 2013, welche den Weg des Dialogs für eine politische Lösung der kurdischen Frage geebnet hat, von historischer und essentieller Bedeutung.

Wir, die Völker Anatoliens und Mesopotamiens, unterstützen diesen dritten Weg. Dies möchten wir auf unserem Festival-Kundgebung, das ein reichhaltiges kulturpolitisches Programm bieten wird, nochmals bekunden.

In diesem Sinne fordern wir für Freiheit, Frieden in Kurdistan und Mittleren Osten Dialog statt Ausgrenzung:

Abrüstung und politische Lösungen statt Militarisierung
Humanitäre Hilfe und politische Unterstützung der demokratischen Strukturen, v.a. in Rojava
Eine auf Selbstbestimmung basierte politische Lösung der kurdischen Frage und Demokratisierung der Türkei, des Irak, Iran und Syriens
Einstellung der Kriminalisierung der Kurden und Streichung der Arbeiterpartei Kurdistan (PKK) aus der Liste der Terroristischen Organisationen sowie die Aufhebung des sogenannten PKK-Verbots


Ort: Kaiser-Wilhelm-Ring, 40545 Düsseldorf
Zeit: von 11.00 bis 18.00
NAV-DEM, Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland