Stoppt die IS-Angriffe auf Kobanê - Solidarität mit Rojava

Waffenlieferung der Türkei an den IS hält weiterhin an

Pulverfass Naher Osten / Kurdistan

Der Nahe Osten gleicht weiterhin einem Pulverfass. Die menschenverachtende Organisation Islamischer Staat (IS) terrorisiert zunehmend die gesamte Region. Neben den kurdischen Gebieten im Nordirak, wo sie fortwährend Kurden (v.a. ezidische), Christen und Turkmenen massakriert – Mossul und Tikrit wurden bereits eingenommen – greifen sie seit Mitte September wieder verstärkt und mit aller Brutalität die Region Kobane in Nordsyrien an. Bereits Mitte des Jahres war das Gebiet Zielscheibe der Terrororganisation.
Allein bis zum 18.09.14 mussten aufgrund der Angriffe des IS 21 Dörfer evakuiert werden, tausende
Menschen flüchteten. Gerät die Region Kobane unter die Kontrolle der IS sind weitere Massaker mit tausenden Toten und hunderttausenden Flüchtlingen vorprogrammiert.

Rojava als demokratisches Modell im Nahen Osten

Kobane ist eines von drei Kantonen in Rojava (Westkurdistan/Nordsyrien), wo im November 2013 die Autonomie mit einer demokratischen Verfassung unter Beteiligung aller religiösen und ethnischen Gruppen ausgerufen wurde. Mit dem Aufbau der basisdemokratischen Selbstverwaltungsstrukturen in Rojava besteht eine demokratische Alternative für den gesamten Mittleren Osten, jenseits von nationalistischen, religiös-fundamentalistischen, patriarchalen und kapitalistischen Vorstellungen. Zum Schutz dieser demokratischen Errungenschaften gründeten die Selbstverteidigungskräfte der Kantone in Rojava mit mehreren zur Freien Syrischen Armee gehörenden Kampfverbänden das Bündnis Burkan El Firat, um gemeinsam in der Region Kobane gegen den IS vorzugehen.

Türkei unterstützt IS

Dieses demokratische Modell in Rojava ist Terrorgruppen wie El Kaida, El Nusra und IS ein Dorn im Auge, ebenso auch regionalen und internationalen Kräften. Medienberichten zufolge soll militärisches Rüstzeug mit einem Zug an die türkisch-syrische Grenze gebracht worden sein, wo sie von IS-Kämpfern entgegen genommen wurden. Trotz internationalen Drucks weigert sich die Türkei, aktiv Stellung gegen den IS zu beziehen. Bereits in der Vergangenheit war im Zusammenhang mit Angriffen auf Rojava immer wieder von türkischer Unterstützung für die Islamisten berichtet worden. Diese offensichtliche Unterstützung durch die türkische AKP-Regierung, die ihre Militärpräsenz an der Grenze zu Kobane verstärkt hat, erfolgt vor den Augen der Weltöffentlichkeit.

Während die Angriffe der Terrormiliz IS im Irak und Südkurdistan Anfang August diesen Jahres mit großer Aufmerksamkeit verfolgt und verurteilt wurden, werden die Angriffe der selben Terrorgruppe auf Rojava weitgehend unbeachtet gelassen.

Wir rufen die internationale Öffentlichkeit dazu auf, ihr Schweigen gegen die brutalen Angriffe des IS in Rojava zu brechen. Die internationalen Kräfte müssen dafür sorgen, dass die Türkei die offensichtliche Unterstützung der Organisation Islamischer Staat unterbindet. Ohne die Unterstützung durch diese Staaten zu unterbinden, wird die IS nicht wirksam bekämpft werden können.

Der Kampf gegen den IS darf nicht punktuell und regional, sondern muss global, einheitlich und konsequent geführt werden.

V.i.S.d.P.:NAV-DEM (Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland) Email: info@navdem.com; www.navdem.com