Erklärung von Cenî zum Tag der Politischen Gefangenen Der freie Geist lässt sich nicht einsperren!Freiheit für alle politischen Gefangenen! 1923 wurde durch die Internationale Rote Hilfe der 18. März als „Tag der Politischen Gefangenen“ ausgerufen. Anlass dessen war der Aufstand vom 18. März 1871, in dessen Folge mehr als 20 000 AnarchistInnen, KommunistInnen und SozialistInnen ermordet wurden und gegen 13 000 Menschen die Todesstrafe ausgesprochen wurde. Das Kurdische Frauenbüro für Frieden CENÎ erneuert anlässlich dieses Tages die Forderung der Freilassung aller politischen Gefangenen in der Persönlichkeit Abdullah Öcalans, dessen Bestreben der demokratischen Lösung und der Freiheit der Völker dient. Wir rufen alle demokratischen Organisationen und Einzelpersonen, insbesondere Menschenrechts- und Frauenorganisationen dazu auf, dem enormen Widerstand der Gefangenen auf intensivere Art und Weise in unterstützender Praxis zu begegnen. Es ist bekannt, dass eine Person, die von der Gesellschaft getrennt wird, vom herrschaftlichen System auf unmenschliche Art und Weise behandelt wird, indem ihre Rechte mit Füßen getreten wird und auf systematische Art und Weise der Wille des Menschen zerstört wird. Insbesondere Persönlichkeiten oder Gesellschaften, die um ihre Selbstbestimmung als Gesellschaft kämpfen, sich um den Aufbau einer ethischen und politischen Gesellschaft bemühen, gegen das patriarchale System und für ein würdevolles Leben kämpfen, werden physischen und kulturellen Vernichtungspraktiken unterzogen. Kämpferische und widerständige Persönlichkeiten und Gesellschaften werden zweifellos als große Gefahr für die herrschaftliche Politik aufgefasst. Um ihren Einfluss zu erhalten und ihre unmenschlichen Interessen durchzusetzen, versuchen sie mit dem Aufbau von Gefängnissen die Völker einzuschüchtern und ihre Würde zu brechen. Um selbstbestimmt in ihren vielfältigen und reichen Identitäten leben zu können, führen insbesondere politische Gefangene gegen das patriarchale System einen ständigen ideologischen Krieg. Sie werden nicht nur auf physische Art und Weise eingesperrt, über diese Folterpraktiken wird auch psychisch ein Spezialkrieg geführt. Im 21. Jahrhundert hat sich umso deutlicher zu erkennen gegeben, dass die Gefängniswände dem freien Willen einer Persönlichkeit und einer demokratischen und freiheitsliebenden Gesellschaft kein Hindernis sind. Insbesondere die Realität Kurdistans, die Grausamkeit, mit der in den kolonialen Regimen Türkei, Syrien, Iran und Irak gegen politische Gefangene vorgegangen wird und der Widerstand, den die politischen Gefangenen vorantreiben, beweist der ganzen Welt, wie die Gesellschaften Kurdistans, mit ihren vielfältigen Identitäten, mit der Organisierung legitimer Selbstverteidigungsstrukturen, den Gefängnissen ihre Bedeutung entzogen haben. In der Persönlichkeit Abdullah Öcalans, Schöpfer des Projekts für eine demokratische Lösung und politischer Repräsentant der KurdInnen, der nun seit 16 Jahren auf der Gefängnisinsel Imrali festgehalten wird, beweist sich von neuem, dass der freie Geist, die Philosophie der Freiheit niemals eingesperrt werden kann. Anlässlich des heutigen „Tages der politischen Gefangenen“ verurteilt Cenî – Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V. die grausame Politik des iranischen Regimes aufs Schärfste, die mit den Hinrichtungen eine ernsthafte Stufe erreicht hat. Die Persönlichkeit der politischen Gefangenen Zeynep Celaliyan beweist uns den Widerstand gegen jede Form der kolonialen Gewalt und die Entschlossenheit zum freien Leben, der im Erbe des Widerstandes der Revolutionärin Sakine Cansiz überall lebendig wird. Auch in Nordkurdistan/Türkei befinden sich 10 000 AktivistInnen im Namen des KCK-Verfahrens in Gefangenschaft und eine neue Generation in Nordkurdistans wird versucht durch eine systematische Missbrauchs- und Vergewaltigungspolitik gegen Kinder und Jugendliche in den Gefängnissen zu brechen. Anhand der Persönlichkeiten, die VorreiterInnen einer demokratischen und selbstbestimmten Gesellschaft sind, wird versucht die Würde und den Willen der Gesellschaften selbst zu brechen. Cenî – Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V. ruft alle demokratischen Persönlichkeiten und Menschen, alle die auf der Suche nach Freiheit sind, dazu auf, die demokratischen Bestrebungen der KurdInnen zu erkennen und zu unterstützen. Um somit gemeinsam für die physische Freiheit des Vordenkers des demokratischen Projekts Abdullah Öcalan und für die Freiheit aller politischen Gefangenen starke und kraftvolle Aktionen voranzutreiben. Cenî – Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V. wird die Kampagnen „Freiheit für Abdullah Öcalan“ und die Kampagne zur sofortigen medizinischen Behandlung und Freilassung von Zeynep Celaliyan und allen politischen Gefangenen intensivieren und erweitern. Mit der Kraft des Gefangenenwiderstandes werden wir die Gefängniswände zum Einsturz bringen und von neuem beweisen, dass der Wille und der freie Geist der KurdInnen sich niemals einsperren lässt! Cenî – Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V. 18.3.2015 CENÎ Postfach 10 18 05 Tel.: +49 (0)211 598 92 -51/
Fax: -53
|