Presseerklärung der Initiative rettet Hasankeyf, 21.06.2015 Angriff auf Ilisu Bauarbeiter – Bauarbeiten gestopptNach einer Serie von Ereignissen wie einem bewaffneten Angriff, Verletzungen und Brandanschlägen, haben die Arbeiter den Ilisu-Damm und die Baustelle des Wasserkraftwerks verlassen, was die Arbeiten zum Erliegen brachte. Diese Ereignisse zeigen, wie gefährlich, riskant und zerstörerisch das Projekt ist, dem wir gegenüberstehen. Am Freitag, dem 19. Juni, wurden 5 Arbeiter, die bei der Firma Malamira angestellt waren, entlassen. Die in Ankara, mit Wurzeln in Amed, beheimatete Malamira beschäftigt die meisten Arbeiter auf der Baustelle. Sie ersetzte im Dorf Ilisu (Province Mardin), als die Bauarbeiten am Ilisu-Projekt im Dezember 2014 wieder aufgenommen wurde, die anderen Unternehmen. Während eines Treffens im Auftrag der Entlassenen mit Managern von Malamira, um die Forderungen nach gewerkschaftlicher Organisierung zu präsentieren, wurden Arbeiter von den Bodyguards des Arbeitgebers und des Projektdirektors beschossen. Die Verletzten befinden sich weiterhin im Krankenhaus in Behandlung. Als Antwort darauf kamen andere Arbeiter und Angehörige, von denen einige in nah gelegenen Dörfern wohnen, zum Ort des Geschehen. Die Protestierenden zündeten Büros, schwere Ausrüstung und Fahrzeuge des Unternehmens an. Als der Protest anwuchs, wurde eine große Anzahl an gepanzerten Fahrzeugen, Spezialkräften, Bereitschaftspolizisten, Wasserwerfer und Soldaten zur Baustelle des Ilisu-Staudamms entsandt. Auf Grund dessen kamen ungefähr 1000 Arbeiter nicht zur Arbeit und kehrten mit ihrem Gepäck nach Hause zurück. Dadurch kamen die Arbeiten am Staudamm zum erliegen. Der Stopp des Ilisu-Projekts, welches für die Großregion eine riesige soziale, kulturelle und ökologische Katastrophe darstellt, ist eine positive Entwicklung. Die Geschehnisse der letzten drei Tage haben gezeigt, wie Problematisch das Staudammprojekt für den regionalen Frieden ist. Nachdem die Bauarbeiten aufgrund der Intervention der HPG (Volksverteidigungseinheiten) gestoppt wurde, begannen sie im Dezember 2014 mit Hilfe des Unternehmens Malamira von Neuem. Die Beteiligung von Malamira am Ilisu-Konsortium, trotz des weiter hohem Potential für lokale Konflikte, zeigt, dass die Firma beim Streben nach Profit keine Rücksicht auf die sozialen, ökologischen und politischen Risiken des Projekts nimmt. Nicht nur diejenigen, die Waffen benutzen, sondern auch die Unternehmensführung ist für den bewaffneten Angriff zur Verantwortung zu ziehen. Das Ilisu-Projekt, ein Symbol der Ungerechtigkeit und soziokulturellen Zerstörung muss so bald als möglich angehalten und gründlich diskutiert werden. Ercan Ayboga Initiative rettet Hasankeyf
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