Türkische Militärflugzeuge bombardieren Standorte der Guerilla und Zivilbevölkerung in Süd-Kurdistan (Nord-Irak)
Presseerklärung des Exekutivrats des KNK, 25. Juli 2015
Am 24. Juli 2015 haben türkische Kampfjets ab 22.55 Uhr mehrere zu den Medya-Verteidigungsgebieten gehörenden Regionen wie Kandil, Xakurke, Behdinan, Zap, Gare, Haftanin, Basya, Metina und Avaşin bombardiert.
Bei den Angriffszielen handelt es sich um Standorte der Guerilla und Ortschaften der Zivilbevölkerung.
Die türkischen Streitkräfte haben das Bombardement aus der Luft auf Befehl der AKP-Regierung eröffnet. Lokale Quellen berichteten, dass Luftangriffe auf die Zivilbevölkerung in Xakurke verübt wurden.
Besonders großen Schaden hat das Dorf Enze im Kandilgebirge erfahren. Nach unbestätigten Angaben sollen mehrere Menschen getötet worden sein.
Der türkische Staat besteht auf Krieg
Mit diesen Angriffen hat die AKP-Regierung die Bemühungen des Vorsitzenden der PKK Abdullah Öcalan auf einen dauerhaften Waffenstillstand einseitig beendet. Die unerschütterlichen Friedensbemühungen des Herrn Öcalan wurden seitens der AKP-Regierung seit dem 5. April 2015 mit einer Totalisolation beantwortet und von Kurdenfeindlichkeit begleitet. Daneben wurde die türkische Armee, welche sich seit der Dialogphase von 2013 mit den kurdischen Volksverteidigungskräften HPG im Waffenstillstand befindet, immer wieder von der AKP gehetzt und provoziert. Trotzt aller Provokationen von Seiten der Armee haben die HPG-Streitkräfte den Waffenstillstand aufrecht erhalten. Jedoch wurde mit den umfangreichen und großräumigen Luftangriffen des türkischen Staates und Militärs vom 24. Juli der Waffenstillstand einseitig beendet und damit einhergehend der kurdischen Seite der Krieg erklärt.
Angriffe am Tag der Unterzeichnung des Vertrag von Lausanne
Der Tag, an dem die türkischen Streitkräfte die Standorte der Guerilla und der Zivilbevölkerung von der Luft angegriffen haben, jährt sich die Unterzeichnung des Vertrags von Lausanne, welcher am 24. Juli 1923 unterzeichnet wurde. Mit diesem Abkommen von Lausanne wurde Kurdistan in vier Teile geteilt und gegen die kurdische Gesellschaft eine systematische Vernichtungs- und Assimilationspolitik eröffnet. Diese Politik wird heute seitens der AKP-Regierung einerseits mit dem IS, den grenzüberschreitenden Militäroperationen und den Genoziden im Inland andererseits fortgeführt.
Das Bündnis zwischen AKP und IS
Die AKP-Regierung, welche den terroristischen IS bisher innerhalb von Syrien unterstützt und versorgt hat, hat mit einem neuen Bündnis die Beziehungen auf eine andere Ebene getragen. Bisher unterstützte die AKP-Regierung die Banden des IS im Kampf gegen die Revolution in Rojava. Seit neuestem werden die kurdischen Guerilla-Kräfte, welche gegen den IS kämpfen, aus der Luft bombardiert. Mit diesen Angriffen bezweckt der türkische Staat, die PKK zu schwächen und die IS-Banden zu stärken.
Das Bündnis zwischen der AKP und dem IS hat bereits auf internationaler Ebene für Aufsehen gesorgt und wurde mit Besorgnis und Warnungen begegnet. Die Öffentlichkeit hat die AKP-Regierung mit Zweifeln betrachtet und deutlich Kritik geäußert.
Als KNK rufen wir allen voran die Regierung der autonomen Region Kurdistan in Südkurdistan, sowie alle politischen und zivilen Organisationen dazu auf, sich gegen die Angriffe des türkischen Staates auf kurdischen Boden zu stellen.
Aufgrund des Bündnisses zwischen AKP und IS, welches bereits in Kobane und Rojava, sowie zuletzt in Suruc eine gemeinsame Praxis voller Schuld vorzuweisen hat, fordern wir mit dem Hinweis auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit alle internationalen Länder und Gremien sowie die UN dringend dazu auf, in Aktion zu treten.
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