Pressemitteilung
Hamburg, 05.10.2015
Kriegsverbrechen türkischer
„Sicherheitskräfte“ müssen geahndet werden
In den letzten Tagen erschossen
türkische PolizistInnen und Armeeangehörige in den Städten Silvan (Diyarbakir),
Nusaybin und Sirnak mehrere Menschen. Die „Sicherheitskräfte“ schossen
und schießen gezielt auf Wohnhäuser und ZivilistInnen und versuchen dadurch
die Bevölkerung einzuschüchtern.
In Sirnak banden Sondereinheiten
den zuvor erschossenen 24 jährigen Hacı Lokman Birlik hinter ein Panzerfahrzeug
und zogen ihn durch die Stadt (siehe Foto).
„Beim Vorgehen der türkischen
Polizei und des Militärs handelt es sich um Kriegsverbrechen. Gezielt
wird die Zivilbevölkerung mit Handfeuerwaffen und schweren Waffen angegriffen
und nun erneut ein getöteter Mensch hinter ein fahrendes Fahrzeug gebunden.
Die Weisung für eine derartige Zuspitzung des Konflikts kommt von Staatspräsident
Erdogan, der auch bei den Neuwahlen am 1. November fürchtet keine Mehrheit
zu erlangen. Ein solches Vorgehen ist nicht hinnehmbar. Die Bundesregierung
und die EU sind gefordert endlich Konsequenzen zu ziehen, anstatt, Erdogan,
wie geplant, am Montag in Brüssel erneut Zugeständnisse bezüglich der
Türkei als sicheren Drittstaat zu machen. Es ist im Gegenteil nötig Druck
auf die Regierung Erdogan/Davotoglu auszuüben und die sicherheitspolitische
und militärische Zusammenarbeit mit der Türkei solange einzustellen, bis
die Kriegsverbrechen beendet werden. Die Kriegsverbrechen müssen zudem
lückenlos aufgeklärt und geahndet werden “, erklären Andrej Hunko, Harald
Weinberg, Martin Dolzer, Cansu Özdemir, Mehmet Yildiz, Prof. Dr. Norman
Paech, Britta Eder und Marion Padua.
Um freie und demokratische
Wahlen am 1.November möglich zu machen, sollten zudem hochrangige internationale
Delegationen in genau den Regionen die Wahlen beobachten, in denen Sicherheitskräfte
die Bevölkerung angreifen.
Andrej Hunko (MdB und Mitglied
der Parlamentarischen Versammlung des Europarats, DIE LINKE)
Harald Weinberg (MdB, DIE LINKE)
Martin Dolzer (Abgeordneter der Hamburgischen Bürgerschaft, DIE LINKE)
Cansu Özdemir (Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft, DIE LINKE)
Mehmet Yildiz (Abgeordneter der Hamburgischen Bürgerschaft, DIE LINKE)
Prof. Dr. Norman Paech, Völkerrechtler
Marion Padua (Stadträtin Nürnberg, Linke Liste)
Britta Eder (Rechtsanwältin), Bundesarbeitskreis "Demokratie in der
Türkei, Frieden in Kurdistan" BAK-DTFK, DIE LINKE
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