Licht am
Horizont
Annäherungen an die PKK |
Begriffe und Abkürzungen
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Begriffe und Abkürzungen
ARGK:
Artesa Rizgariya Gele Kurdistan, Volksbefreiungsarmee Kurdistans. 1986
aus der HRK (Hezen Rizgariya Kurdistan, Befreiungseinheiten Kurdistan)
hervorgegangen. Die militärische Stärke der ARGK umfaßt
zur Zeit annähernd 50 000 Kämpfer und Kämpferinnen, die
in Mangas (Gruppen), Takims (Zügen), Bölüks (Kompanien)
und Tugays (Bataillone) operieren. Die Haupkampfesweise basiert auf Guerillataktik.
Die ARGK befindet sich gegenwärtig in einem Prozeß der Umwandlung
in eine reguläre Armee. Das beinhaltet unter anderem die Institutionalisierung
eines Generalstabes und die Aufstellung verschiedener spezialisierter Truppenteile.
Die KämpferInnen sind einheitlich uniformiert. Die ARGK hat sich zur
Einhaltung der Genfer Konvention verpflichtet. So werden z.B. in den Fällen
türkischer Kriegsgefangener Kontakte zum Internationalen Roten Kreuz
IKRK unterhalten. Von türkischer Seite werden allerdings diese Konventionen
nicht eingehalten. So kommt es immer wieder zu bestialischen Verstümmelungen
und Massakern an gefangengenommenen und auch gefallenen ARGK-KämpferInnen.
CHP:
Cumhurriyet Halk Partisi (Republikanische Volkspartei)
DEP:
Demokratie Partei. Im Mai 1993 in der Türkei als Nachfolger der
HEP (Partei der Arbeit des Volkes), die wegen `Separatismus´ verboten
wurde, gegründet. Aufgrund ihrer legalen Strukturen stand sie im Fadenkreuz
des Spezialkrieges. Ein Abgeordneter wurde durch Todesschwadrone ermordet,
vier wurden trotz internationaler Proteste zu langjährigen Haftstrafen
verurteilt und befinden sich in türkischen Gefängnissen.
ERNK:
Eniya Rizgariya Netewi Kurdistan, Nationale Befreiungsfront Kurdistans.
1985 gegründete breite politische Massenorganisation. Zielsetzung
ist das Erreichen der Einheit des Volkes im antikolonialen Kampf, nationale
Befreiung und der Aufbau demokratischer Strukturen.
Fedayyin:
Bezeichnung palästinensischer Befreiungskämpfer.
HRK:
Hezen Rizgariya Kurdistan/Befreiungskräfte Kurdistans.
Bezeichnung der bewaffneten Einheiten der Befreiungsbewegung unter
der Führung der PKK, bevor 1986 die ARGK gegründet wurde.
KDP:
Kurdische Demokratische Partei (Irak). Älteste kurdische Partei
in Südkurdistan. 1946 unter Mustafa Barzani gegründet, dessen
Sohn Mesud Barzani heute die Partei leitet. Im Programm wird Demokratie
für Irak und damit verbunden Autonomie für Kurdistan gefordert.
Das Einflußgebiet der KDP umfaßt hauptsächlich die nördlichen
Regionen Südkurdistans. Ihre Struktur ist feudal geprägt und
vollkommen auf die Klaninteressen Barzanis zugeschnitten.
KDP-I:
Kurdische Demokratische Partei Iran. Gegründet im August 1945
war sie lange Zeit die größte oppositionelle Partei in Iran,
die auch eine Guerillaorganisation führt. Viele Funktionäre und
Vorsitzende wurden ermordet, so 1989 in Wien Dr. Abdurrahman Ghassemiou
und 1992 in Berlin Said Sarafkandi. Im Programm ist die Forderung nach
Demokratisierung der Verhältnisse in Iran und die Forderung nach Autonomie
für die Kurden festgelegt. Mitte der 80er Jahre kam es u.a. wegen
der Linie der Nichtsolidarität zu kurdischen Parteien in anderen Teilen
Kurdistans zur Spaltung der Partei. Die KDP-l (Revolutionäre Führung)
setzt sich für das Selbstbestimmungsrecht des kurdischen Volkes ein
und unterhält Kontakte zu kurdischen Parteien in allen Teilen Kurdistans.
Komela:
Komelay Zahmetkesane Kurdistan, Einheit der Werktätigen Kurdistans.
1969 erfolgte die Neugründung dieser marxistisch orientierten Organisation.
Auch sie hat in ihrem Programm nur die Forderung nach Autonomie aufgestellt.
1983 kam es zum Zusammenschluß mit zwei iranischen Oppositionsgruppen.
Die Iranische Kommunistische Partei-Kurdistan Sektion ging daraus hervor.
Aufgrund der chauvinistischen Politik der iranischen Opposition kam es
zur Spaltung dieser Partei. Seit den 80er Jahren kommt es zudem immer wieder
zu Auseinandersetzungen mit Kräften der KDP-I, was beide Organisation
schwächt.
Manga:
Militärische Einheit: Gruppe mit einer Mindestanzahl von 7 KämpferInnen.
Misaak-i-Milli:
bedeutet 'Nationaleid' und meint die durch den Vertrag von Lausanne
(1923) festgelegten Grenzen der Türkei. Dieser Begriff schließt
ein, daß alle Menschen, die innerhalb dieser Grenzen leben, TürkInnen
zu sein haben.
Peschmerga :
'Die dem Tode entgegengehen'. Bezeichnung kurdischer Partisanen. In
Süd-Kurdistan gleichzeitig ein Berufsstand.
PKK:
Partiya Karkeren Kurdistan, Arbeiterpartei Kurdistans. 1978 gegründet.
Plattform:
hier: Versammlung der Mitglieder der Parteischule.
PUK:
Patriotische Union Kurdistans. 1975 als Zusammenschluß drei verschiedener
Gruppen gegründet. Eine der beiden großen traditionellen Parteien
in Irakisch-Kurdistan unter der Führung von Celal Talabani. Die PUK
fordert das Selbstbestimmungsrecht für das kurdische Volk. Sie bezeichnet
sich als sozialdemokratisch. Die Partei ist mehr in den südlichen
Regionen von Südkurdistan verankert.
Serhildan: Kurdische Bezeichnung für Volksaufstände, auch
kurdische Intifada genannt.
Takim :
Militärische Einheit: Zug mit einer Mindestanzahl von 21 Personen,
gliedert sich in drei Mangas.
TC/TR:
Türkiye Cumhurriyet, Türkische Republik
Tekmil:
´Vollendung`- im millitärischen Sinne eine Lagebewertung
für einen Auftrag oder einen gesamten Tag.
YAJK:
Yekitiya Azadiya Jinen Kurdistan - Freie Frauenunion Kurdistan. Frauenorganisation
im kurdischen Befreiungskampf.