Föderation Kurdischer Vereine in Deutschland e.V. Was bezweckt die gegen die PKK gerichtete Kampagne? Sehr geehrte Damen und Herren! In den vergangenen vierzehn Tagen wurde die PKK zum Ziel einer üblen Verleumdungskampagne. Die Behauptungen gingen dahin, dass rund dreißig Guerilla-Angehörige der PKK, die angeblich in Opposition zu dem von Abdullah Öcalan entwickelten und vom außerordentlichen Kongress der PKK im Januar 2000 verabschiedeten Friedensprojekt standen, von der Partei verhaftet worden seien. Sie würden "in Höhlen gefangen gehalten" und Abdullah Öcalan habe ihre Liquidation gefordert. Diese "Informationen" beruhten auf zwei Internet-Artikeln, einer davon von Selim Cürükkaya. Einige Personen aus der Bundesrepublik machten daraus einen "Offenen Brief an den PKK-Präsidialrat" und sammelten dafür Unterschriften, wobei die Quelle der Beschuldigungen nicht angegeben wurde. Durch Briefe an die kurdische Zeitung "Özgür Politika" und durch deren Interviews mit den in der Kampagne namentlich genannten Guerilla-KämpferInnen, durch Fernsehsendungen in MEDYA-TV, in denen u.a. Familienangehörige der "PKK-Gefangenen" live und einige der angeblich zur Exekution Bestimmten telefonisch zu Wort kamen, sowie durch Äußerungen des Präsidialrats der PKK und weiterer Persönlichkeiten wie z.B. Ali Haydar Kaytan und des in Deutschland überaus bekannten Kani Yilmaz konnten die verleumderischen Behauptungen inzwischen widerlegt werden; außerdem wurden diejenigen, die immernoch nicht überzeugt sind, eingeladen, eine Delegation in die Berge Südkurdistans zu bilden, um mit den angeblich "Abtrünnigen" selbst zu diskutieren. Bedauerlicherweise ließen sich deutsche Freundinnen und Freunde, die seit Jahren Kontakt zu kurdischen Organisationen (zum Teil auch zu YEK-KOM) haben, durch die bekannten und bis zu diesem Zeitpunkt unverdächtigen Namen einiger Erstunterzeichner veranlassen, ihre Unterschrift ebenfalls unter diesen Brief zu setzen. Warum haben diese UnterzeichnerInnen nicht wenigstens versucht, vor ihrer Unterschrift unter so schwer wiegende Vorwürfe bei uns oder kurdischen VertrerInnen anderer Organisationen wenigstens nachzufragen, ob etwas an den Vorwürfen dran sein könnte? Warum habt ihr, liebe Freundinnen und Freunde und Sie, geehrte Damen und Herren, die regelmäßig unsere Veröffentlichungen zugeschickt erhalten, so wenig Vertrauen? Durch diese Kampagne wird versucht, die neue Phase und die mit ihr verbundenen Hoffnungen der Kurdinnen und Kurden, endlich ein Leben in Frieden und in einem schrittweise zu demokratisierenden Staat zu erreichen, zunichte zu machen. Menschen, die den Friedensweg nicht wollen, weil sie aus dem Konflikt
materielle oder politische Vorteile gezogen haben, versuchen die Hoffnungen
auf Frieden durch Verleumdungen zu zerstören und das ganze Friedensprojekt
durch ihre gezielte und schmutzige Aktion in Frage zu stellen. Heute,
am 27.Juli, war aus "Özgür Politika" zu erfahren,
dass die PUK durch ihren Vorsitzenden Celal Talabani der PKK den Krieg
erklärt habe. Diejenigen, die den "Offenen Brief an den
Präsidialrat der PKK³ zu verantworten haben, verfolgten
offensichtlich mit ihrer Aktion das Ziel, genau diese bevorstehende
Kriegserklärung propagandistisch vorzubereiten. Düsseldorf, 27.07.2000 |