Ohne Lösung
der Kurdenfrage kein Beitritt der Türkei zur EU
Von Mehmet Sahin und
Ralf Kaufeldt
Vor knapp sechs Monaten, am 10.12.99, wurde der Türkei auf dem EU-Gipfeltreffen
in Helsinki der Status eines Beitrittskandidaten zur Europäischen
Union zuerkannt.
Die Politiker, die im Dezember 1997 auf dem EU-Gipfel in Luxemburg hinsichtlich
der Türkei noch die Position vertreten hatten, dass sie sich, wie
der damalige Regierungschef von Luxemburg es formulierte, "mit Folterern
nicht an einen Tisch setzen" würden, saßen nun mit einer
2-jährigen Verspätung doch mit der Türkei an einem Tisch
und verliehen ihr den Kandidatenstatus, obwohl eigentlich keine grundlegenden
Veränderungen bei den zuvor definierten "Hausaufgaben"
festzustellen waren.
Wie kam es dazu, dass der Türkei nun doch die Beitrittsperspektive
eröffnet wurde und welche Konsequenzen für die Demokratisierung
des Landes und insbesondere für die Lösung der Kurdenfrage ergeben
sich aus dem Beschluss? Um diese Fragen beantworten zu können, begeben
wir uns auf eine Reise durch die vergangenen Monate und Jahre. Hierdurch
und durch die Analyse von Äußerungen führender europäischer,
amerikanischer und türkischer Politiker können wir versuchen,
die Zusammenhänge zu verstehen.
Rückzug
der Armee ohne Gesichtsverlust
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