Beispiel 2: Dokument
über Rechte der "kurdisch-stämmigen türkischen Bürger"
Zum ersten Mal hat
die Türkei ein internationales Dokument unterzeichnet, in der die
Wörter "Kurden" oder "Kurdisch" vorkommen. Zum
Abschluss eines Treffens im April 2000 zwischen Vertretern der EU und
der türkischen Regierung fand sich in einer gemeinsamen Erklärung
die Formulierung "Verbesserung der Menschenrechte einschließlich
der Rechte der kurdisch-stämmigen türkischen Bürger".
Der EU-Ratsvorsitzende Jaime de Gama, der für die Erweiterung zuständige
Kommissar Günter Verheugen und der türkische Außenminister
Ismail Cem waren sich einig geworden, in dem Dokument die Wörter
"das kurdische Volk" durch die Wörter "kurdisch-stämmige
türkische Bürger" zu ersetzen. In der gemeinsamen Erklärung
wurde die Erfüllung der Kopenhagener Kriterien, die auch die Rechte
der "kurdisch-stämmigen türkischen Bürger" beinhaltet,
und die Abschaffung der Todesstrafe gefordert.
Der derzeitige EU-Ratspräsident de Gama erklärte, man habe die
Gesetzesvorlagen der türkischen Regierung zur Abschaffung der Todesstrafe
und zur Gewährung der Meinungs- und Pressefreiheit studiert und bewerte
sie positiv. Die türkische Regierung habe versichert, nach und nach
und Schritt für Schritt die Rechte der Kurden zu gewähren. *7
*7
H, ÖP, 12.4.00; NN 2/00
Bundespräsident
Rau auf Staatsbesuch in Ankara
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