Presseerklärung
Frauen
laufen zueinander
Am
6. Juli 2002 werden aus den türkischen Städten Adana, Ankara,
Antakya, Batman und Istanbul jeweils 10 Frauen in Richtung Konya aufbrechen.
Nach ihrer Ankunft in Konya werden sie neben den Einwohnerinnen auch Frauen
aus Denizli und Izmir treffen. Die Kampagne wird nach einer einwöchigen
Reise und zwei Aufenthaltstagen in Konya am
14. Juni 2002 abgeschlossen. Die reisenden Frauen werden in Dörfern
und Städten auf ihrer Reiseroute von den ortsansässigen Frauen
empfangen, wobei verschiedene Aktivitäten stattfinden werden. Im
Rahmen der Begegnungen werden Frauen von all ihren Problemen erzählen
können, welche von den Botinnen in die nachfolgenden Begegnungen
übermittelt werden.
An jeder Station der Reise werden von Frauen Stoffstücke eingesammelt,
die die Botinnen schließlich nach Konya mitnehmen, um sie mit den
dortigen Frauen als Symbol ihrer konkreten Begegnungen aneinander zu nähen.
Den zurückbleibenden Frauen werden lilane Taschentücher als
Andenken an die Begegnungen überreicht.
Die Begegnungen und Aktivitäten der Reise werden durch mehrere Kameras
aufgenommen, um später ein Dokumentarfilm zum Projekt zu erstellen.
Aus fünf Richtungen kommend werden die Botinnen in Konya mit einem
Festakt empfangen. Sie werden alle gesammelten Sprüche und Probleme
zusammen mit den Frauen von Konya bei einer Pressekonferenz veröffentlichen
und darauf hinweisen, dass zu ihrer Überwindung Solidarität
von Nöten ist. An dem Fest werden Künstlerinnen wie Jülide
Kural und Sema teilnehmen.
Obwohl wir Frauen uns in unterschiedlichen Lebenssituationen befinden,
stehen wir aufgrund unseres Geschlechts vor ähnlichen Problemen.
Die patriarchale Gewaltkultur umzingelt Frauen aus unterschiedlichen Schichten
mit Problemen verschiedenster Qualität. Weil wir aufgrund der mangelhaften
Kommunikationsmittel unseres Geschlechts traditionell von einander abgeschnitten
leben, ist es notwendig geworden zwischen den Problemen von denen wir
glauben, diese seien nur auf unsere Person beschränkt, einen Zusammenhang
herzustellen. Dazu müssten wir vorher die Probleme des anderen kennen.
Dabei erhalten die meisten Frauen von den organisierten Begegnungen, die
bisher in den Großstädten sattgefunden haben in aller Regel
gar keine Nachricht. Weil aber nur wenige Frauen ihr Milieu verlassen,
um anderen Frauen zu begegnen, müssen wir unterschiedliche Methoden
entwickeln, um gegenseitig unsere Probleme in Erfahrung zu bringen. Dieses
Projekt haben wir vorbereitet, um die Begegnungen hinsichtlich der Zeit
und des Ortes auszudehnen, um mit viel mehr Frauen, auch mit Frauen, die
ihre Wohnungen, Dörfer und Stadtteile nicht verlassen, zusammen zu
kommen und um unsere Probleme austauschen zu können.
Die Botinnen werden in den Städten beginnend, aus denen sie starten,
die Aussagen, Probleme und die mitgegebenen Stoffteile in ihrem Gepäck
aufnehmen und diese zu den Frauen tragen, die sie danach treffen werden.
Sie werden zu Vermittlerinnen zwischen all den Frauen, die sie treffen.
KATAGI ist Organisator einer solchen Kampagne geworden, weil sie eine
zivilgesellschaftliche Einrichtung ist, die das Ziel hat, überall
in der Türkei die organisierte Haltung der Frauen zu fördern,
um auf freiheitlicher Basis den gesellschaftlichen Wandel durch politische
Gestaltung in weiblichen Farben durchzusetzen.
Auf den Aufruf zu der Kampagne haben viele verschiedene Frauenkreise,
Frauenorganisationen, unabhängige Frauen und Frauen aus verschiedenen
Parteien, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen reagiert.
Je mehr Teilnehmer sich meldeten, desto stärker nahmen die Frauen
die Kampagne an, so dass der Rahmen sich erweiterte und sich örtlich
zu einer reichhaltigen Organisation entwickelte.
Teilnehmer
und Unterstützer
v
Initiative zur Förderung der Weiblichen Haltung (KATAGI)
v Unternehmung Frauenakademie Amargi
v Unabhängige Frauen
v Feministischer Frauenkreis (FKC)
v Chaos GL
v Stiftung für Frauensolidarität
v Frauenplattform für dauerhaftes Frieden
v Frauenplattform der Hauptstadt
v Fliegendes Besen
v Antimilitaristische Feministinnen (ANFEM)
v Universitäre Feministengruppe (ÜFG)
v ITÜ Gruppe zur Frauenforschung
v Frauenzentrum Dicle
v Öte-ki Ben
v Friedensmütter
v HAYGIN Plattform der Armenierinnen
v Sahmaran Zentrum für Frauensolidariät (und -beratung)
v Menschenrechts Projekt der Frau (KIHP)
v Feministische Bewegung
v Entwicklung Unabhängige Frauen
v Sonnengesicht Frauenkooperative
v Fiskos Frauenkooperative
v Frauen vom Verein der Liebe
v Frauen vom Verein der Aleviten
v Frauen von Volkshäusern
v Frauen vom Konföderation der Gewerkschaft der Arbeitenden im Öffentlichen
Dienst.
v Frauen vom Freiheits und Solidaritätspartei
v Frauen vom Demokratiepartei des Volkes
v Frauen vom AK-Partei
v Frauen von der Republikanischen Volkspartei
Die
Route von Istanbul nach Konya
Samstag, der 06. Juli
11.00 - 11.30 : (Kadiköy Iskelesi) Verabschiedung: Die von hier aus
startenden Botinnen werden von einer breiten Frauengruppe verabschiedet.
Beim Abschied werden den Läuferinnen die aufgeschriebenen Aussagen,
Probleme und die Stoffe übergeben.
15.00 - 15.30 : KARTAL
18.00 - 19.30 : GÜZEL TEPE
19.30 : ULASTEPE (Rast)
Sonntag,
der 07 Juli
11.00
- 12.00 : GAZILER
12.30 - 13.30 : GEBZE
14.00 - 15.00 : PELITLIKÖY
15.30 - 16.30 : DENIZLIKÖY
17.00 - 17.45 : DEMIRCILER KÖYÜ
18.00 - 18.45 : TEPECIK KÖYÜ
19.00 - 20.00 : ÇERKESLI KÖYÜ
20.30 : DILOVASI (Rast)
Montag, der 08 Juli
11.00 : DILOVASI
13.00 - 14.00 : IZMIT
14.30 - 15.30 : TOPÇULAR MAHALLESI
16.00 - 17.00 : KÖSEKÖY - TEPECIK
17.30 : SIRINKÖY - GÖLCÜK (Rast)
Dienstag,
der 09 Juli
11.00 - 11.30 : ORHANGAZI
13.00 - 13:30 : GEMLIK
15.00 - 18.00 : BURSA
18.00 - 20.00 : Austausch: In den Vereinsräumen der zeitgenössischen
Journalisten werden die Botinnen über ihre Reise und den Problemen
der Frauen erzählen, die sie erreichen konnten. Auch in Bursa werden
sie die Schriftstücke und Stoffteile in ihren Bündel aufgenommen.
20.30
: HACIVAT (Rast)
Mittwoch,
der 10. Juli
11.00
- 11.30 : KESTEL
12.30 - 13.00 : SEHITLER
13.30 - 14.00 : INEGÖL
15.00 - 18.00 : BOZUYÜK
19.00 : ESKISEHIR (Rast)
Donnerstag,
der 11. Juli
12.00
: HAYMANA
14.30 : KÖY (Rast)
Freitag,
der 12. Juli
11.00
- 11:30 : TAVSANÇALI
12.00 - 13.00 : CIHANBEYLI
14.00 - : KONYA : Alle Botinnen sollen gleichzeitig in die Stadt einreisen.
Nach dem Empfang wird ihretwegen eine Feier stattfinden, bei dem auch
eine Fotoausstellung zu sehen ist. Mehtap Meral mit ihrer Geige, Jülide
Kural und Sema werden auftreten. Der Film "Es gibt Frauen" von
Filiz Kerestecioglu und das von Frauen aus Ankara inszenierte, von Begegnungen
handelnede Theaterstück aufgeführt. Natürlich werden auch
hierbei die Botinnen von ihren Reiseeindrücken berichten. Ein Teil
der Stoffe wird hier ausgestellt.
Samstag, der 13 Juli
10.00
- 21.30 : Versammlung: Hierbei sollen größtenteils Frauen aus
Konya auf Vertretungsbasis teilnehmen. Die Botinnen sollen die mitgebrachten
schriftlichen Aussagen aneinander setzen, wobei von den jeweiligen Gruppen
jemand vorher für die Vereinfachung dieser Aufgabe als Sprecherin
und Schriftführerin bestimmt wird. Sie werden gemeinsam dafür
zu sorgen haben, dass die Versammlung ergiebig verläuft und die Ergebnisse
festgehalten werden.
Zum Schluß wird eine Erklärung entstehen, deren Verfasser tausende
von Frauen sind.
Annähen der Stoffe: Die restlichen Stoffe sollen angenäht und
für die Presseerklärung am nächsten Tag vorbereitet werden.
Sonntag,
der 14 Juli
12.0
: Presseerklärung: Die am Vortag vorbereitete Erklärung wird
verlesen, wobei
die anwesenden Frauen den Inhalt der Erklärung für sich bestätigen.
Währenddessen sollen die Näharbeiten abgeschlossen und die Frauenbagage
ausgestellt werden
14.00
: Rückkehr
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