Mütter
fordern Frieden
Gestern hat in Italien die „Konferenz der Friedensmütter“
unter Beteiligung kurdischer, palästinensischer, israelischer und
italienischer Volksvertreterinnen sowie Dutzenden von zivilgesellschaftlichen
Organisationen begonnen.
Bereits bei Veranstaltungen zu den Themen Weltfriede, Beendigung der Ungleichheit,
Einfluss von Krieg und Armut auf die Gesellschaft und insbesondere auf
Frauen u.a., die im Vorfeld der Konferenz stattfanden, wurde den kurdischen
Friedensmüttern großes Interesse zuteil.
Auf der Konferenz selbst sprach für die kurdischen Friedensmütter
Müyesser Günes, für die israelische Friedensbewegung Nurit
Pelet und für die Frauen in Schwarz Isa Collona. Auf der Konferenz
herrschte eine Mischung aus Wut und Traurigkeit. Großen Applaus
erhielt Müyessir Günes für ihre Worte: „Ich habe
im schmutzigen Krieg zwei Söhne verloren. Trotzdem ist niemand mein
Feind. Und trotzdem bin ich bereit, für den Frieden zu sterben. Die
Internationale Gerechtigkeit muss Einfluss nehmen auf die schmutzigen
Kriege weltweit. Wenn der Staatsterror trotz internationaler Mechanismen
weiter andauert, muss die ganze Welt ihre Situation überprüfen.“
Die israelische Mutter Palet erklärte: „Ich habe eine Tochter
bei einem Selbstmordattentat verloren. Aber ich will Frieden. Ein Krieg
mit Tausenden von Toten ist nicht die Lösung, die ich will. Ich will
Gerechtigkeit für alle.“
Die Konferenz wird heute mit den Themen „EU, Türkei und Kopenhagener
Kriterien“, „Israelisch-Palästinensischer Konflikt“
und „Zivilisten, Frieden und Internationale Initiativen“ fortgesetzt.
(...) Özgür Politika, 24. November 2002 |