8.-März-Aktivitäten in der Türkei/Kurdistan Bereits am vergangenen Wochenende haben sich türkeiweit Tausende Frauen an Aktivitäten zum 8. März, dem internationalen Frauentag, beteiligt. Neben Veranstaltungen, Feiern, Seminaren und anderen öffentlichen Aktionen fanden mehrere Demonstrationen statt. So protestierten in Istanbul-Kadiköy ungefähr 10.000 Frauen gegen Gewalt gegen Frauen und für gleiche Rechte. Die Aktionen werden noch die ganze Woche weiter gehen.
In Dersim versammelten sich mehrere Hundert Frauen und forderten ein Ende der Gewalt gegen Frauen, die Einstellung sämtlicher Militäroperationen sowie die Aufhebung der Isolation Abdullah Öcalans. Auf Transparenten war zu lesen: „Glaubt an Euch selbst, setzt Euch für Eure Identität ein“, „Unser Körper und unsere Identität gehören uns“, „Schluss mit den Ehrenmorden“. Im Namen der Frauenplattform Tunceli hielt Nermin Sen von der Lehrergewerkschaft Egitim-Sen eine Ansprache, in der sie den 8. März als Frauenbefreiungstag bezeichnete: „Die Frauen, die hier in diesem Land für Freiheit kämpfen, schreien es heute heraus, dass sie sich nicht vor Raketen und nicht vor Gewehren, nicht vor Ehemännern oder Lehrern und nicht vor dem Staat fürchten!“ Esra Ciftci von der Demokratischen Freien Frauenbewegung wurde im Anschluss an die Veranstaltung wegen einem Redebeitrag zu Abdullah Öcalan kurzzeitig festgenommen. In Hakkari warfen Frauen Rosen in den Zap-Fluss. Eine geplante Demonstration vom Stadtzentrum zum Flussufer wurde von den Sicherheitskräften nicht genehmigt. Daraufhin machten sich die Frauen in vierzig Taxis auf den Weg. Unter breiten Sicherheitsvorkehrungen brachten sie am Zap-Ufer ihre Friedensforderungen zur Sprache und warfen Rosen in den Fluss. Den sieben Kilometer langen Rückweg nutzten sie im Anschluss für eine Demonstration in die Innenstadt.
In Adana fand eine Demonstration verschiedener linker Gruppen statt, an der sich mehr Männer als Frauen beteiligten. In Urfa fand eine
Demonstration statt an der sich über 100 Frauen beteiligten. In den Redebeiträgen
wurde die Gleichstellung der Frau, Frauenselbstmorde sowie die Arbeitsbedingungen
der Frau thematisiert. Die Parolen „Die Wut der Friedensmütter wird die
Mörder ihrer Kinder umbringen“ und „Freies Leben für die Frauen“ Quelle: Gündem, 06.03.2006,
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