Frauensolidarität mit Sebahat Tuncel Auf einer Pressekonferenz in der Istanbuler Zweigstelle des Menschenrechtsvereins IHD hat die „Fraueninitiative gegen Gewalt“ die rassistischen Angriffe auf Kurden und ihre politischen VertreterInnen verurteilt und zur Teilnahme am Prozess gegen die DTP-Abgeordnete Sebahat Tuncel am 14. Februar aufgerufen. Im Namen der Initiative wies Derya Arslan darauf hin, dass im Rahmen der Operation gegen die Ergenekon-Bande, die in eine Vielzahl dunkler Vorfälle wie Semdinli und die Ermordung Hrant Dinks verwickelt sei, auch eine Liste mit potentiellen Angriffszielen öffentlich geworden sei, auf der sich neben vielen anderen auch Leyla Zana und Sebahat Tuncel befänden. „Diese Frauen werden nicht nur wegen ihrer ethnischen Identität, sondern eben gerade auch als Frauen angegriffen. Militarismus und Chauvinismus nähren die Feindschaft gegen Frauen und preisen die Männlichkeit. Ziel dieser Banden ist es, die zu Feinden erklärten Frauen zu beseitigen.“ Die Begeisterung des Generalstabschefs Büyükanit über eine Schulklasse, die aus ihrem eigenen Blut eine türkische Fahne erstellt hatte, zeige beispielhaft, wie aus Schulen Kasernen gemacht würden. Weiter zitierte Arslan die Witwe des ermordeten armenischen Journalisten Hrant Dink, Rakel Dink: „Diese Dunkelheit, die aus Kindern Mördern macht, muss erleuchtet werden.“ Aus Anlass des Prozesses am 14. Februar gegen Sebahat Tuncel vor dem 10. Gericht für schwere Straftaten in Istanbul erklärte Arslan: „So wie wir an Sebahats Seite waren, als wir sie bei der Wahl mit unseren Stimmen und unserem Einsatz aus dem Gefängnis ins Parlament gebracht haben, werden wir ihr auch jetzt wieder als Frauen mit organisierter Kraft zur Seite stehen.“ Quelle: ÖP, 04.02.2008,
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