Initiative
"Freiheit für Nuriye Kesbir"
Nuriye Kesbir - ein Leben für Gerechtigkeit Ezidin - Kurdin - Frau Nuriye
Kesbir gehört der yezidischen Religionsgemeinschaft an. Bereits in frühen Jahren bekam sie zu spüren, was Diskriminierung und Unrecht bedeuten. Ihre Familie musste aus der Türkei flüchten, weil sie sowohl yezidischer als auch kurdischer Herkunft ist. So reifte in Nuriye Kesbir der Entschluss, sich dem Unrecht nicht zu beugen und sich gegen die jahrhundertealte Unterdrückung und Verleugnung ihrer Religionsgemeinschaft und ihres Volkes sowie die Jahrtausende währende Erniedrigung als Frau einzusetzen. Verfolgt - geflüchtet - inhaftiert Verfolgung, Flucht und die Suche nach Gerechtigkeit führten die türkische Staatsbürgerin Nuriye Kesbir über Deutschland nach Kurdistan und schließlich nach Holland, wo sie politisches Asyl beantragte. Aber ihr Vertrauen darin, dass Holland ein Land ist, in dem Demokratie herrscht und Menschenrechte Beachtung finden, wurde bitter enttäuscht. Nuriye Kesbir wurde bereits am Flughafen bei ihrer Ankunft im September 2001 verhaftet Auslieferung beantragt Aufgrund ihrer Herkunft und ihres Engagements ist Nuriye Kesbir den türkischen Machthabern schon immer ein Dorn im Auge gewesen. Als ihr Aufenthaltsort bekannt wurde, beantragte das türkische Außenministerium die Auslieferung. Seit fast einem Jahr sitzt Nuriye Kesbir einzig aus diesem Grund im Gefängnis. Demokratisierung in der Türkei? Die internationalen Medien feiern seit kurzer Zeit die Demokratisierungserfolge in der Türkei. Die bedingte Abschaffung der Todesstrafe (außer im Krieg und in "kriegsähnlichen Zuständen"), die Zulassung kurdischer Medien und das Recht auf muttersprachlichen Unterricht sind Erfolge des Kampfes der Demokratiebewegung, nicht der Regierung. Wie die Umsetzung in die Praxis aussehen wird, steht noch offen. Die Lösung der kurdischen Frage steht nach wie vor aus. Der Eintritt der Türkei in einen Krieg steht mit der Beteiligung an der bevorstehenden Irak-Intervention ohnehin auf der Tagesordnung. Auch die Frage, ob der Krieg im eigenen Land gegen die Kurden als beendet gilt, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Ein "kriegsähnlicher Zustand" lässt sich in der Türkei mit Verweis auf "seperatistische Tendenzen" jederzeit herstellen. Vor kurzer Zeit wurde der Ausnahmezustand in einigen kurdischen Provinzen aufgehoben. Aber in der Praxis zeigt sich keine Verbesserung der Menschenrechtslage. Bis die Meinungsfreiheit in der Türkei zur Geltung kommt, bedarf es noch eine lange Zeit und vor allem den Einsatz mutiger Menschen wie Nuriye Kesbir. Freilassung sofort! Holland hat bisher die Auslieferung Nuriye Kesbirs in der Türkei abgelehnt. Eine klare Begründung für ihre Auslieferung hat die Türkei nicht liefern können. Wir haben jedoch die Befürchtung, dass sie von Holland als eine Geste der Anerkennung für die formellen Veränderungen in der Türkei ausgeliefert wird. Selbst wenn ihr die Todesstrafe erspart bleibt, so sind ihr Folter und lebenslange Haft sicher. Als eine Frau, die sich nicht mit Unterdrückung abfindet, ist der besondere Hass ihrer künftigen Folterer gegen Nuriye Kesbir voraussehbar. Nuriye Kesbir ist ein Mensch mit tiefem Gerechtigkeitssinn. Von ihrem Kampf für Demokratie und Freiheit wird sie niemals ablassen. Seit fast einem Jahr sitzt sie zu Unrecht im Gefängnis. Die Welt braucht gerade Menschen wie sie. Sie muss sofort freigelassen werden.
Aktionen ¤
Demonstration "Freiheit für Nuriye Kesbir" ¤
Prozesstermin ¤ Protestbriefe gegen Inhaftierung und Auslieferung von Nuriye Kesbir
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Briefe an Nuriye Kesbir Nuriye
Kesbir
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