Sechs Jahre Haft für Besuch bei ihrer Tochter In seiner Kolumne in der türkischen Tageszeitung Milliyet hat Fikret Bila darauf hingewiesen, dass als Teil des „Antiterrorkampfs“ kurdische Familien mit Angehörigen bei der Guerilla von der türkischen Armee besucht werden, um sie davon zu überzeugen, ihre „Kinder aus den Bergen“ zu holen. Auf der anderen Seite sitzt heute eine Mutter, deren einzige Schuld es war, ihre Tochter, die sie seit Jahren nicht gesehen hatte, im Flüchtlingslager Maxmur in Südkurdistan zu besuchen, eine sechsjährige Haftstrafe in Elbistan ab. Ashan Tören wurde nach einem Besuch bei ihrer Tochter, die sich in Maxmur aufhielt, im Jahr 2006 bei ihrer Rückkehr in die Türkei verhaftet und wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation zu sechs Jahren und drei Monaten Haftstrafe verurteilt. Über Angehörige teilte sie jetzt ihre Meinung zu dem Vorgehen der türkischen Armee mit: Hierbei handele es sich lediglich um „psychologischen Druck“ gegen die Angehörigen von Guerillakämpfern. „Wenn es der Armee um Überzeugungsarbeit gehen würde, hätte ich wohl keine so hohe Strafe erhalten. Meiner Meinung nach handelt es sich lediglich um ein Täuschungsmanöver. Ich frage mich, wie jemand in meinem Alter Terroristin sein kann. Ich bin lediglich hingegangen, um meine Tochter zu sehen, aber ich habe eine Strafe dafür bekommen, als ob ich mit an bewaffneten Aktionen beteiligt hätte.“ Ein Sohn von Ashan Töre ist bereits als Guerillakämpfer ums Leben gekommen. Quelle: ANF, 16.04.2008,
ISKU |