Kurdisches
Frauenbüro für Frieden – Cenî Düsseldorf, 7.2. 2007 2 junge Frauen im Iran zum Tode verurteilt Wir fordern die sofortige Freiheit für Emine Selami und Temine Danish Der Nachrichtenagentur Firat News zufolge wurde in Boken (eine Stadt im iranischen Teil Kurdistans) die 21jährige kurdische Frau Emine Selami von einem Gericht wegen „Schwangerschaft nach außereheliche Beziehung“ zum Tode verurteilt. Der Mann, dem vorgeworfen wird mit Emine Selami eine außereheliche Beziehung gehabt zu haben, wurde nach 99 Peitschenschlägen freigelassen. Die zum Tode verurteilte Selami soll ins Gefängnis von Bokan gebracht worden sein. Desweiteren wurde die 35jährige Temine Danish aus der ostkurdischen Stadt Nexede laut einer Erklärung der ostkurdischen Menschenrechtsorganisation RMMK zum Tode verurteilt, weil sie in Notwehr einen Mann, der sie vergewaltigen wollte tötete. Seit 2 Jahren ist Temine Danish bereits inhaftiert. Es sind dieselben patriarchalen Strukturen, die Frauen das Selbstbestimmungsrecht über ihr Leben und ihr das Recht auf Selbstverteidigung absprechen. Frauen werden prinzipiell als „Schuldige“ gebranntmarkt. In dieser Hinsicht gibt es keinerlei Unterschied zwischen Familienräten und staatliche Gerichten, die das Todesurteil für Frauen aussprechen, da sie patriarchale Moralvorstellungen und die von ihnen festgelegte „Ehre“ verletzt haben sollen. Solange Frauen nicht als freie Individuen gesehen werden, wird das Entscheidungsrecht über das Leben der Frauen immer bei denen liegen, die die Frauen als ihr Eigentum, als Objekt sehen. Die Folgen dieser Mentalität sind Morde, Vergewaltigungen, Entrechtung, Freiheitsberaubung, Entmündung von Frauen. Wir verurteilen die
frauenfeindliche Politik Irans aufs Schärfste und rufen die iranischen
Behörden dazu auf, das Todesurteil gegen Emine Selami und Temine
Danish sofort aufzuheben. Unsere Solidarität gilt EMINE SELAMI und TEMINE DANISH!
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