Republik,
10.06. 2000
Nein
zur sexuellen Belästigung
Frauen, die vergewaltigt und sexuell belästigt worden sind, kommen
in Istanbul zusammen
An dem heute in Istanbul beginnendem "Kongress gegen Vergewaltigung
und sexuelle Belästigung" nehmen neben den Frauen, die selbst
angegriffen worden sind , auch noch internationale Frauenorganisationen
und Wissenschaftler teil.
Frauen
aus aller Welt, die Opfer von Vergewaltigung und sexueller Belästigung
geworden sind, werden in dem in Istanbul stattfindendem "Kongress
gegen Vergewaltigung und sexueller Belästigung" zusammentreffen.
Obwohl in unserem Land sexuelle Belästigung und Vergewaltigung zu
den am häufigsten geschehenden Rechtsverletzungen gehört, ist
es vergewaltigten Frauen meistens nicht möglich, dies zu Wort zu
bringen; auf Grund der gesellschaftlichen Unterdrückung und der feudalen
Werte. Der von Seiten der Interferenz gegen Vergewaltigung und sexuelle
Belästigung heute im Muammer Karaca Theater beginnende Kongress wird
zwei Tage dauern.
Neben Frauen, die vergewaltigt worden sind, werden auch noch internationale
Menschenrechtsvereine, Frauenorganisationen und einige Wissenschaftler,
unter denen sich auch noch Helen Bamber, die Vorsitzende der internationalen
Folter - Heilungszentrale befindet, an dem Kongress teilnehmen. Hülya
Imak, die Sprecherin der Interferenz gegen Vergewaltigung und sexuelle
Belästigung,
erklärte, dass es ihr Ziel sei, auf dem ersten in der Türkei
stattfindendem Kongress die Wirklichkeit der Vergewaltigung und der sexuellen
Belästigung, der ganzen Welt bekannt zu geben.
Imak, die darauf aufmerksam machte, dass auf dem Kongress Themen wie Vergewaltigung
während des Krieges oder als Foltermethode und der Kampf gegen Vergewaltigung
und sexuelle Belästigung diskutiert werden würden, sagte auch
noch, dass auf dem Kongress besonders auch noch über Möglichkeiten
zur Verbesserung der psychologischen, juristischen und sozialen Hilfe
gesprochen werden wird.
Außerdem erklärte Imak, dass Frauen, die vergewaltigt worden
sind, auf dem Kongress ihre Erlebnisse erzählen könnten, und
das Vergewaltigung eine Form von Folter und ein Menschheitsverbrechen
sei. Imak geht darauf ein, dass angegriffene Frauen auf Grund von verschiedensten
Arten von Unterdrückung ihre Erlebnisse nicht erzählen könnten
und dass so Vergewaltigung nicht zur gesellschaftlichen Tagesordnung werde.
Remziye Dinc, Sükran Aydin und
Asiye
Zeybek haben die traditionellen Vorurteile gebrochen und haben über
ihre Vergewaltigungen gesprochen. Ihre Veröffentlichungen über
ihre Erlebnisse haben die demokratischen Organisationen und die Menschenrechtler
in Bewegung gebracht.
Imak betont außerdem noch, dass die Gesetze zu mangelhaft gegen
Vergewaltigungsfälle angehen. Die Anzeigen, die die Opfer gemacht
haben, damit die Täter überhaupt angeklagt werden, seien von
zuständigen Behörden abgelehnt worden. Imak sagte, dass in der
Türkei Vergewaltigungen auf den Gassen stattfinden würden und
behauptete, dass jede Frau, die in Untersuchungshaft oder unter Aufsicht
geraten würde, sexuell belästigt werde. In diesen Tagen, in
denen der Beitritt in die EU diskuttiert würde, geschähen im
Schatten von "Demokratie und Menschenrechten" weiterhin Vergewaltigungen.
Die Atteste zu den psychologischen Lagen der Frauen, die vergewaltigt
worden sind, die sie im Krankenhaus erhalten, müssten in den Akten
akzeptiert werden. Im Gesetzbuch sollte eine solche Veränderung geschehen.
ECEVIT KILIC
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